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Symposium

Zukunftskonzert: Musikvermittlung und Aufführungskultur


"Wie sieht das Konzert der Zukunft aus?"Diese Frage erörtern Experten auf dem Symposium "Zukunftskonzert: Musikvermittlung und Aufführungskultur", das am 24. und 25. April in der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel stattfindet.

Unter dem Stichwort "Aufführungskultur" sollen Formen und Strategien diskutiert werden, mit denen die Tradition des klassischen Musikbetriebs erneuert werden kann. Dabei umfasst der Begriff "Aufführungskultur" alle Aspekte, die neben dem rein Musikalischen das Konzertwesen wesentlich mitbestimmen. Einige werden in den Vorträgen thematisiert: Das Image der klassischen Musik und des Konzerts, die Standardisierung des Konzertbetriebs, der Einfluss ökonomischer Größen auf die Entwicklung des Konzertwesens, das Konzert als sozialer Raum, der Einfluss technischer Entwicklungen in Akustik und Instrumentenbau, die Aufführungskultur anderer Kulturen.

Das Konzertwesen hat seit dem 16. Jahrhundert hinsichtlich Form und Ablauf des Konzerts, des Aufführungsortes, der Programmgestaltung, des Repertoires sowie der Verhaltensregeln und der Organisationsformen immer wieder immense Veränderungen erfahren. In den letzten hundert Jahren hat sich die Aufführungskultur jedoch nur wenig den Publikumsbedürfnissen bzw. den veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Ist die gegenwärtige Krise der klassischen Musik eine Krise der Musik selbst oder eher eine ihrer Rezeptions- und Darbietungsformen? Sind beispielsweise "alternative" Angebotsformen wie Festivals deswegen so erfolgreich, weil sie in Teilen eine neue Aufführungskultur praktizieren?

Bei einer solchen Fragestellung lohnt sich der kontrastierende Blick auf die Entwicklungen in anderen Kunstsparten: Im Theater entwickelte sich als Reaktion auf die kulturellen Entwicklungen des 20. Jahrhunderts das Regietheater, das trotz seiner innovativen, transformatorischen Kraft konsequent die Theatertradition weiterführt. In der Bildenden Kunst entstand der Beruf des Kurators, der Ausstellungskontexte und Vermittlungsfragen thematisiert. Welche Erneuerungsstrategien können für die klassische Musik entwickelt werden?

"Kultur- und Musikpolitik begleiten und gestalten gesellschaftliche Entwicklung. Daher wollen wir in Wolfenbüttel mit Experten aus Theorie und Praxis erkunden, wie die klassische Musik aus ihrer Randposition wieder ins Zentrum der kulturellen Aufmerksamkeit gerückt werden kann", so der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Lutz Stratmann, zur Intention der Veranstaltung.

Folgende Referentinnen und Referenten tragen zu dem Diskurs bei:

Roger Behrens, Bauhaus Universität, Weimar

Ludger Brümmer, Zentrum für Kunst und Medientechnologie, Karlsruhe

David Canisius, Musiker und Veranstalter

Dr. Markus Fein, Niedersächsische Musiktage

Prof. Dr. Heiner Gembris, Universität Paderborn

Christian Höppner, Deutscher Musikrat

Prof. Dr. Michael Hutter, Wissenschaftszentrum Berlin

Christian Kellersmann, Universal Classics & Jazz

Prof. Dr. Volker Kirchberg, Leuphana Universität Lüneburg

Klaus Georg Koch, Musikland Niedersachsen Projektinitiative

Dr. Annette Schwandner, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Prof. Dr. Matthias Rebstock, Universität Hildesheim

PD Dr. Jens Roselt, Freie Universität Berlin

Prof. Dr. Peter Schleuning, Carl von Ossietzky Universität, Oldenburg

Albert Schmitt, Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

Claus Spahn, DIE ZEIT

Mike Svoboda, Musiker und Komponist, Praetorius Musikpreisträger 2008

Dr. Martin Tröndle, Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur

Prof. Dr. Elena Ungeheuer, Technische Universität Berlin

Prof. Dr. Raimund Vogels, Hochschule für Musik und Theater Hannover

Moderation:

Dr. Matthias Sträßner, Leiter der Hauptabteilung Kultur im Deutschlandfunk, Köln

Das Symposium ist eine Veranstaltung des Niedersächsischen

Ministeriums für Wissenschaft und Kultur in Kooperation mit der

Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel.

Die Teilnehmerzahl ist auf 120 Personen beschränkt.

Anmeldeschluss ist der 1. April 2008.

Weitere Informationen, Programm und Anmeldung unter:

www.zukunftskonzert.2008.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
27.02.2008
zuletzt aktualisiert am:
23.03.2010

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