Mündliche Anfrage Nr. 2: Die Landtagsabgeordneten Lesemann, Möhle, Prange, Pantazis, Wernstedt, Lynack, Höntsch und Saipa hatten gefragt:
Entwicklung der Studienanfängerzahlen in Niedersachsen
Der hochschulpolitische Kurs der Landesregierung, mit der Abschaffung der Studienbeiträge Zugangshürden zum Studium abzubauen und mehr junge Menschen an die niedersächsischen Hochschulen zu holen, hat sich nach dem Ergebnis der sogenannten Kleinen Hochschulstatistik eindrücklich bestätigt. Die Niedersächsische Landesregierung hat die Studienbeiträge zum Wintersemester 2014/15 abgeschafft, um für mehr Bildungsgerechtigkeit zu sorgen unabhängig vom Bildungshintergrund und den finanziellen Möglichkeiten der Eltern.
Dies vorausgeschickt, werden die Fragen namens der Landesregierung wie folgt beantwortet:
1. Wie haben sich die Studienanfängerzahlen in Niedersachsen im Vergleich zu den Vorjahren (ab dem Wintersemester 2007) entwickelt?
Zu 1:
Die Entwicklung der Studienanfängerzahlen in Niedersachsen seit dem Jahr 2007 ist in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Studienanfänger in Niedersachsen im 1. Hochschulsemester in den Kalenderjahren:
2007 |
26.689 |
2008 |
27.989 |
2009 |
29.150 |
2010 |
31.094 |
2011 |
37.404 |
2012 |
35.304 |
2013 |
36.331 |
2014 |
37.906 |
Im Kalenderjahr 2014 hat Niedersachsen damit in der Historie die höchste Studienanfängerzahl. Vergleicht man nur die Anfängerzahlen vom WS 2013/14 und WS 2014/15 ergibt sich ein Anstieg von 32.368 auf 33.781 (vorläufiger Wert gem. sog. Kleiner Hochschulstatistik) und damit eine Steigerung um 4,4 %.
2. Wie hat sich die Zahl der Studierenden in Niedersachsen im Vergleich zum Vorjahr entwickelt, auch im Vergleich zu den anderen Bundesländern?
Zu 2:
Die Gesamtzahl der Studierenden in Niedersachsen hat sich von 177.571 im Wintersemester 2013/14 auf 192.143 im WS 2014/15 erhöht (vorläufiger Wert gem. sog. Kleiner Hochschulstatistik); dies entspricht einer Steigerung um 8,2 %.
Bei einem Vergleich der Gesamtstudierendenzahlen vom WS 2013/14 und WS 2014/15 unter den Bundesländern auf Basis der ersten Ergebnisse (Schnellmeldungen) hat Niedersachsen den stärksten Anstieg bei den Studierendenzahlen zu verzeichnen: plus 8,5 % in Niedersachsen, Deutschland-Schnitt plus 3,1 %.
Studierende an deutschen Hochschulen nach Ländern |
|||||||||
Land |
Wintersemester |
Wintersemester |
Veränderung |
||||||
insgesamt |
weiblich |
insgesamt |
weiblich |
insgesamt |
weiblich |
||||
1 Erstes vorläufiges Ergebnis (sog. Schnellmeldungen). |
|||||||||
Baden-Württemberg |
357 707 |
167 715 |
347 199 |
162 137 |
3,0 |
3,4 |
|||
Bayern |
370 748 |
179 614 |
355 915 |
171 932 |
4,2 |
4,5 |
|||
Berlin |
171 274 |
84 791 |
165 923 |
81 785 |
3,2 |
3,7 |
|||
Brandenburg |
49 642 |
25 561 |
50 272 |
25 472 |
– 1,3 |
0,3 |
|||
Bremen |
35 805 |
16 895 |
35 243 |
16 469 |
1,6 |
2,6 |
|||
Hamburg |
96 823 |
47 344 |
93 814 |
46 214 |
3,2 |
2,4 |
|||
Hessen |
237 813 |
112 054 |
227 608 |
106 196 |
4,5 |
5,5 |
|||
Mecklenburg-Vorpommern |
38 798 |
19 001 |
39 274 |
19 142 |
– 1,2 |
– 0,7 |
|||
Niedersachsen |
192 672 |
92 393 |
177 571 |
84 621 |
8,5 |
9,2 |
|||
Nordrhein-Westfalen |
720 397 |
339 812 |
695 297 |
325 825 |
3,6 |
4,3 |
|||
Rheinland-Pfalz |
122 515 |
61 801 |
122 646 |
61 623 |
– 0,1 |
0,3 |
|||
Saarland |
29 891 |
14 874 |
28 657 |
13 939 |
4,3 |
6,7 |
|||
Sachsen |
111 970 |
49 997 |
113 394 |
50 670 |
– 1,3 |
– 1,3 |
|||
Sachsen-Anhalt |
54 530 |
26 728 |
55 954 |
27 477 |
– 2,5 |
– 2,7 |
|||
Schleswig-Holstein |
56 916 |
27 250 |
56 113 |
26 511 |
1,4 |
2,8 |
|||
Thüringen |
50 924 |
24 743 |
52 001 |
25 228 |
– 2,1 |
– 1,9 |
|||
Deutschland |
2 698 425 |
1 290 573 |
2 616 881 |
1 245 241 |
3,1 |
3,6 |
|||
3. Wie bewertet die Landesregierung die aktuelle Entwicklung der Studienanfängerzahlen in Niedersachsen?
Zu 3:
Mit etwas mehr als 37.900 Studienanfängern im Jahr 2014 verzeichnet Niedersachsen die größte Studienanfängerzahl in der Historie und damit noch einmal etwa 500 Studienanfängerinnen und -anfänger mehr als 2011, dem Jahr des doppelten Abiturjahrgangs.
Obwohl sich die Studienanfängerzahlen in den Vorjahren bereits auf sehr hohem Niveau bewegt haben, hat Niedersachsen einen nochmaligen Anstieg. Die Entwicklung bei den Studienanfängerzahlen wie auch bei den Gesamtstudierendenzahlen bestätigt den hochschulpolitischen Kurs dieser Landesregierung. Die mit der Abschaffung der Studiengebühren angestrebten Ziele, Zugangshürden zum Studium abzubauen und mehr junge Menschen an die niedersächsischen Hochschulen zu holen, wurden erreicht.
Artikel-Informationen
erstellt am:
18.12.2014
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