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Wanka: „Wir wollen den Einfluss der Kultur auf die gesellschaftliche Integrationsleistung erforschen“

Studie Inter-Kulturbarometer gestartet


HANNOVER. Das Inter-Kulturbarometer ist eine wissenschaftliche Studie des Bundes und der Länder Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, die erstmals die kulturelle Identität und Teilhabe von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund untersuchen soll. Ziel ist dabei, ein empirisch fundiertes Bild über die kulturellen und künstlerischen Prozesse in der heutigen Gesellschaft zu gewinnen. Bei der vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien geförderten gemeinsamen Untersuchung werden in ganz Deutschland seit August dieses Jahres 2.500 Menschen ab einem Alter von 14 Jahren befragt. Die Daten werden mittels eines eigens vom Zentrum für Kulturforschung aus Bonn erarbeiteten Fragebogens erhoben. Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt mit 550 zu Befragenden in Niedersachsen.

In Niedersachsen leben rund 1,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. „Wir wollen mehr über die Bedeutung und die Rolle von Kunst und Kultur im Flächenland Niedersachsen und deren Einfluss auf Integration erfahren“, betont die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Professor Dr. Johanna Wanka, und weist darauf hin, dass es bislang keine wissenschaftlich fundierten Informationen zu diesem Thema gibt. „Mit den Ergebnissen der Studie werden wir die kulturelle Teilhabe verbessern können und somit einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Integrationsfähigkeit in Niedersachsen erbringen.“

Bei der Untersuchung geht es um die Identifizierung von Einflussfaktoren auf die Herausbildung kultureller Identität. Die Studie ist damit ein wichtiger Baustein für die Planung und Evaluation von Integrations- und Kulturpolitik für Niedersachsen. Zugleich findet auch eine regionale Vertiefung durch qualitative Interviews statt, in denen die konkrete kulturelle Praxis vor Ort analysiert wird. Themen sind die kulturelle und künstlerische Betätigung von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, deren Einstellungen zu Kultur, sowie ihre Teilhabe am kulturellen Leben in Deutschland. Konkrete Fragen sind beispielsweise:

• Was verstehen die Menschen unter Kultur?

• Wie beurteilen sie die Kultur in Deutschland, wie die ihrer Herkunftsländer?

• Wie groß ist das Interesse für andere Kulturen?

• Welche kulturellen Einrichtungen werden besucht?

Fortschreitende Globalisierung und damit einhergehende gesellschaftliche Veränderungen bestimmen die zunehmende Bedeutung interkultureller Themen. „Integration und kulturelle Vielfalt gleichermaßen zu ermöglichen, ist derzeit eine der größten Aufgaben unserer Gesellschaft. Hier setzt die Studie an und schafft die Wissensgrundlage und damit Ansatzpunkte für eine erfolgreiche Vermittlungsarbeit im Bereich Kunst und Kultur“, unterstreicht die Ministerin die grundlegende Bedeutung der Erhebung.

16 Prozent der Bevölkerung in Niedersachsen sind Menschen mit Migrationshintergrund - sei es als ausländische Staatsangehörige, Nachkommen ehemaliger Arbeitsmigranten oder Spätaussiedler. Ihr Anteil wird in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach weiter steigen. Insgesamt leben Menschen aus 195 Nationen in Niedersachsen.

Die Ergebnisse der durch einen Fachbeirat begleiteten Studie für Niedersachsen werden 2012 im Rahmen eines Interkulturkongresses vorgestellt.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
16.08.2011

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