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Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung

Landesbeauftragte Westmann weist auf Erfolgsgeschichte der Heimatvertriebenen, Aussiedler und Spätaussiedler in Niedersachsen hin


Anlässlich des Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni erinnert die Niedersächsische Landesbeauftragte für Heimatvertriebene, Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler, Editha Westmann, MdL, an die besondere Situation dieser Menschen und ihrer Familien. Die Heimatvertriebenen litten vor mehr als 70 Jahren unter den Folgen der eigenen Vertreibung und existenziellen Nöten. Viele Heimatvertriebene hätten das Trauma der Vertreibung ihr Leben lang nicht überwunden. Auch seien sie seinerzeit nicht immer mit offenen Armen von ihren Landsleuten aufgenommen worden. „Die Vertriebenen haben sich von Anfang an ins Gemeinwesen und den Aufbau ihrer neuen Heimat eingebracht. Vor allem die Aufbauleistung der Vertriebenen und ihrer Nachkommen hat in einem erheblichen Maße zum wirtschaftlichen Wohlstand in Deutschland beigetragen. Diese Menschen, die selbst ihre Heimat verlassen mussten, wurden zum tragenden Teil unserer demokratischen Gesellschaft“, betont Westmann. Allein in Niedersachsen lebten bereits 1950 mehr als 1,8 Millionen Heimatvertriebene und damit mehr als ein Viertel der damaligen Bevölkerung.

„Aktuell zeigen uns die 400.000 Aussiedler und Spätaussiedler in Niedersachsen beispielhaft, wie sich Menschen mit viel Mut und Leistungswillen eine neue Existenz aufgebaut haben oder aufbauen. Auch sie leisten einen wichtigen Beitrag für die gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes“, sagt Westmann.

Wie kein anderer Ort symbolisiert Friedland mit dem Grenzdurchgangslager und dem im Jahr 2016 eröffneten Museum die Geschichte von Flucht und Vertreibung. Dieser historische Ort steht für das Erbe von Millionen von Heimatvertriebenen, Flüchtlingen, Aussiedlern und Spätaussiedlern.

Die Zahl der nach Deutschland eingereisten Spätaussiedler ist im Jahr 2017 zum fünften Mal in Folge angestiegen. Im bundesweit einzigen Aufnahmelager in Friedland wurden im vergangenen Jahr rund 7.100 Neuankömmlinge aus den ehemaligen Mitgliedsstaaten der Sowjetunion registriert. Dieses waren rund 500 Menschen mehr als im Jahr zuvor. Im Jahr 2012 hatte die Zahl der Aussiedler mit rund 1.800 einen Tiefstand erreicht. Seitdem nahm sie kontinuierlich zu. Bei den meisten Spätaussiedlern, die im vergangenen Jahr zu uns kamen, hat es sich um jüngere Familien gehandelt, deren Verwandte häufig bereits hier leben.

Schmuckgrafik (zum Artikel: Pressemitteilungen) Bildrechte: LGLN

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.06.2018

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