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Nicolas-Born-Preise 2018 für Christoph Ransmayr und Lisa Kreißler

Thümler: „Zwei herausragende Schriftsteller, die auf ganz unterschiedliche Weise überzeugen“


Der Schriftsteller Christoph Ransmayr und die Schriftstellerin Lisa Kreißler erhalten die Nicolas-Born-Preise 2018. Die Literaturpreise mit einer Gesamtdotierung von 30.000 Euro werden auf Empfehlung der Nicolas-Born-Jury vergeben. Der Niedersächsische Kulturminister Björn Thümler wird die Preise am 4. Dezember 2018 im Literaturhaus Hannover verleihen.

„Mit Christoph Ransmayr und Lisa Kreißler zeichnen wir zwei herausragende Schriftsteller aus, die auf ganz unterschiedliche Weise überzeugen. Mit ihrem literarischen Schaffen setzen sie beide sowohl sprachlich als auch inhaltlich neue Impulse, die ihre Leser zum Nachdenken bewegen“, sagt Kulturminister Björn Thümler.

Der Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen zu Ehren des Schriftstellers Nicolas Born würdigt das Werk herausragender deutschsprachiger Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Mit dem Nicolas-Born-Debütpreis wird eine deutschsprachige Autorin bzw. ein deutschsprachiger Autor ausgezeichnet, die bzw. der noch am Anfang ihrer bzw. seiner literarischen Karriere steht.

Der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr erhält den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis.

„Mit dem Roman ‚Die letzte Welt‘ (1988), einem höchst raffinierten Pastiche auf Ovids Leben und dessen Metamorphosen, ist der österreichische Schriftsteller Christoph Ransmayr (*1954 in Wels) schlagartig in die erste Reihe europäischer Literatur getreten. Seine besondere Kunst, reale und historische Ereignisse in phantastische, symbolische, metaphysische Weltentwürfe zu verwandeln, beweisen auch zwei der jüngsten Werke: ‚Atlas eines ängstlichen Mannes‘ (2012) und ‚Cox oder der Lauf der Zeit‘ (2016). Mit beiden Büchern gelingt es Ransmayr, Raum und Zeit als abstrakteste Anschauungsformen unseres Verstandes konkret zu machen: Der ‚Atlas‘ verdichtet in zahlreichen Miniaturen aus allen Weltteilen jeweils eine unverwechselbare Denkform, Eigenschaft oder Charakterisierung für bestimmte Länder, Kulturen, Orte. Und in ‚Cox‘ versucht der ins Fiktionale verzeichnete, geniale englische Uhrmacher gleichen Namens für den allmächtigen Gottkaiser Qianlong (1711–1799) ein Instrument zur Messung der Ewigkeit zu konstruieren. Literarisch überwindet Ransmayr mit beiden Büchern die Grenzen von Raum und Zeit, indem er die Welt aus beinahe unendlich vielen Perspektiven erfasst und sie aus der Vergangenheit in die Zukunft fortschreibt“, begründet die Jury ihre Wahl.

Der Nicolas-Born-Debütpreis geht an die 1983 in Bückeburg geborene Autorin Lisa Kreißler. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.

„Lisa Kreißler hat bislang zwei Romane veröffentlicht: ‚Blitzbirke‘ (mairisch Verlag, Hamburg 2014) und ‚Das vergessene Fest‘ (Hanser Berlin Verlag 2018). Die Autorin hat in einer noch wenig von Dichtern besungenen Region im Südwesten Hannovers ihr ureigenes literarisches Universum geschaffen. Darin ist Raum für bodenständige, fast bäuerliche Verwurzelung in einem Zuhause mit Geschwistern, Eltern und Großeltern, aber auch für eine mythische Dimension, bevölkert von Pflanzen, Tieren und Geistern, zur Illustration einer Seelenlandschaft. Lisa Kreißlers Texte handeln von sehr heutigen jungen Menschen, die ihren Platz im Leben suchen, und wie alle große Literatur von Liebe und Tod“, so die Jury.

Der Jury zur Vergabe der Nicolas-Born-Preise 2018 gehören Sandra Kegel (FAZ), Prof. Dr. Alexander Košenina (Leibniz Universität Hannover), Ulrike Sárkány (NDR Kultur) sowie Florian Isensee (Isensee Verlag Oldenburg) an.

  Bildrechte: Magdalena Weyrer

Christoph Ransmayr (2016), Foto: Magdalena Weyrer

  Bildrechte: Ute Kreißler

Lisa Kreißler, Foto: Ute Kreißler

Artikel-Informationen

erstellt am:
17.10.2018

Ansprechpartner/in:
Pressestelle MWK

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
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30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

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