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Land stärkt Forschung im Bereich Agrarwende

Fünf Forschungsverbünde erhalten drei Millionen Euro Förderung


Die Landesregierung fördert fünf neue Forschungsverbünde zum Thema „Nachhaltige Agrarproduktion“. In den Jahren 2017 bis 2019 erhalten die Kooperationspartner insgesamt drei Millionen Euro aus dem Niedersächsischen Vorab der VolkswagenStiftung.

„Wir stärken die landesweiten Forschungsaktivitäten für eine moderne, innovative und nachhaltige Agrarproduktion. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Agrarwende“, sagt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić. „Mit 13 eingereichten Verbundanträgen hat unsere Ausschreibung eine große Resonanz erzielt. Dies zeigt, dass die niedersächsischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen dieses gesellschaftlich relevante Thema aufgreifen und bearbeiten“, so die Ministerin.

Die Ausschreibung hat zum Ziel, die landesweiten Forschungsaktivitäten im Agrarbereich stärker zu vernetzen und – mit Blick auf die Themen Nachhaltigkeit und Ökologie – neue Forschungsansätze in der Pflanzen- und Tierzüchtung zu verfolgen, insbesondere auch im Ökologischen Landbau.

Darüber hinaus soll das hohe Transferpotenzial der mittelständischen Wirtschaft genutzt werden, um Forschungsergebnisse möglichst rasch in die Anwendung zu bringen.

Die Ausschreibung erfolgte in fachlicher Begleitung durch das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium. „Ich freue mich besonders, dass mit dieser Ausschreibung drei innovative Vorhaben im Bereich der ökologischen Obst- und Gemüsezüchtung gefördert werden können. Das ausgewählte Projekt zur Nutzung regionaler Hühnerrassen bietet zudem die Chance, auf das Töten männlicher Küken zu verzichten und die Brüder der Legehennen auf Basis einheimischer Eiweißfuttermittel zu mästen. Die Forschungsförderung trägt damit erheblich zu mehr Umwelt- und Tierschutz im Agrarland Nr. 1 bei“, sagt Landwirtschaftsminister Christian Meyer.

In den Verbünden arbeiten Hochschulen, außeruniversitäre Forschungsinstitute, Unternehmen und Verbände zusammen. Die Wissenschaftliche Kommission Niedersachsen (WKN) hat die eingereichten Anträge begutachtet und lobt die insgesamt sehr hohe wissenschaftliche Qualität.


Gefördert werden folgende Projekte:


  • Entwicklung ökologisch gezüchteter Obstsorten
  • Züchtung an parthenocarpen Gewächshausgurken für den ökologischen Anbau mit hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber Schaderregern
  • Potenziale der nachhaltigen Nutzung regionaler Rassen und einheimischer Eiweißfuttermittel in der Geflügelproduktion
  • Partizipative Entwicklung von Qualitätstomaten für den nachhaltigen regionalen Anbau
  • Sustainable Trout Aquaculture Intensification


Für besonders erfolgreiche Projekte ist eine Anschlussfinanzierung von der Europäischen Innovationsgesellschaft „Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft“ (EIP-Agri) in Aussicht gestellt.



Kurzdarstellung der Projekte


  1. Projekttitel: Entwicklung ökologisch gezüchteter Obstsorten

    Koordinator/-in: Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Universität Oldenburg

    Hochschule/Einrichtung/Kooperationspartner: Universität Oldenburg, Öko-Obstbau Norddeutschland Versuchs- und Beratungsring e. V. (ÖON), Projekt Apfel:gut im
    Saat:gut e. V.

    In dem Vorhaben soll an der Entwicklung ökologisch gezüchteter Obstsorten unter regionalen Anbaubedingungen und Nutzung der großen genetischen Vielfalt alter und besonderer Apfel- und Birnensorten geforscht und gearbeitet werden.

  2. Projekttitel: Züchtung an parthenocarpen Gewächshausgurken für den ökologischen Anbau mit hoher Widerstandsfähigkeit gegenüber Schaderregern


    Koordinator/-in: Dr. Ute Gärber, Julius Kühn-Institut

    Hochschule/Einrichtung/Kooperationspartner: Julius Kühn-Institut, Oldendorfer Saatzucht

    Ziel des Vorhabens ist es, mehrere fast reinweibliche Gewächshausgurken für den ökologischen Gartenbau mit guter Pflanzengesundheit, einem geringen Nährstoffbedarf und sehr gutem Geschmack bei guten Ertragswerten zu züchten.

  3. Projekttitel: Potenziale der nachhaltigen Nutzung regionaler Rassen und einheimischer Eiweißfuttermittel in der Geflügelproduktion

    Koordinator/-in: Dr. Henner Simianer, Universität Göttingen

    Hochschule/Einrichtung/Kooperationspartner: Universität Göttingen, Friedrich-Loeffler- Institut

    Das Vorhaben hat zum Ziel, ein Produktionssystem basierend auf Kreuzungen von lokalen Hühnerrassen und unter Einsatz einheimischer Eiweißfuttermittel (Ackerbohne) zu erproben. Das Projekt soll auch die Chance bieten, die Brüder der Legehennen zu mästen und somit auf das derzeit übliche und umstrittene Töten der männlichen Küken zu verzichten.


  4. Projekttitel: Partizipative Entwicklung von Qualitätstomaten für den nachhaltigen regionalen Anbau

    Koordinator/-in: Prof. Elke Pawelzik, Universität Göttingen
    Hochschule/Einrichtung/Kooperationspartner: Universität Göttingen, Hochschule Osnabrück, Gemüsebauzentrale Papenburg

    Mit dem Vorhaben sollen die wissenschaftlichen Grundlagen für die Züchtung qualitativ verbesserter und optimal angepasster Tomaten für den nachhaltigen regionalen und urbanen Anbau geschaffen werden. Wesentliche Schritte des Vorhabens werden in Betrieben des Ökologischen Landbaus durchgeführt.

  5. Projekttitel: Sustainable Trout Aquaculture Intensification /SusTAin)

    Koordinator/-in: Prof. Dr. Bernhard Brümmer; Universität Göttingen

    Hochschule/Einrichtung/Kooperationspartner: Universität Göttingen, Tierärztliche Hochschule Hannover, BIOCARE Gesellschaft für Biologische Schutzmittel GmbH, Pronusect AG

    Das Vorhaben beabsichtigt, die genetische Variabilität von Forellen für die Adaptationsfähigkeit an innovative pflanzliche Futtermittel zu nutzen, um neue Erkenntnisse zur Schaffung einer nachhaltig intensivierten sowie tier- und umweltgerechten Aquakultur zu erlangen.



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Artikel-Informationen

erstellt am:
21.10.2016
zuletzt aktualisiert am:
30.03.2017

Ansprechpartner/in:
Pressestelle MWK

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

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