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Sprachförderung für Flüchtlinge kommt an

Heinen-Kljajić zieht positive Zwischenbilanz


Rund 700 Sprachkurse wurden im vergangenen Jahr durch das Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) landesweit in den Einrichtungen der Erwachsenenbildung auf den Weg gebracht. „Die bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv“, sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, am heutigen Mittwoch in Hannover. „Integration gelingt nur durch Sprache. Daher haben wir schnell und unbürokratisch reagiert und gemeinsam mit der Erwachsenenbildung und den Hochschulen Programme aufgelegt.“

Mehr als 5800 erwachsene Flüchtlinge absolvieren derzeit einen Sprachkurs des Landes. Von den insgesamt 685 Kursen haben 293 bereits begonnen, die weiteren befinden sich in Vorbereitung und werden in Kürze starten. Eine hohe Nachfrage verzeichnet auch das auf hochqualifizierte Flüchtlinge zugeschnittene Angebot zur Vorbereitung auf ein Hochschulstudium.

Gleiches gilt für das Programm für Lehramtsstudierende, die im Rahmen ihres Betriebs- und Sozialpraktikums Sprachförderung für junge Flüchtlinge anbieten. Im vergangenen Jahr haben sich 1100 Studierende dafür gemeldet, von denen bereits rund 500 durch Fortbildungen für diese Arbeit qualifiziert wurden. Eine hohe Resonanz hat auch die Fortbildungsoffensive für Ehrenamtliche erfahren. Der erste Lehrgang, der Ende dieses Monats startet, ist ausgebucht.

Nach ersten Rückmeldungen aus den Volkshochschulen hat das MWK einen Überblick zu den Bildungsqualifikationen der teilnehmenden Flüchtlinge bekommen. Heinen-Kljajić: „In der Debatte um die Bildungsqualifikationen der Flüchtlinge ist eine Versachlichung dringend erforderlich. Weder kommen ausschließlich Ärzte und Ingenieure nach Niedersachsen, noch stimmt das Szenario von lauter ungelernten Kräften. Vielmehr zeigt sich ein differenziertes Bild vom Analphabeten bis zum hochqualifizierten Hochschulabsolventen. Unsere Aufgabe ist es jetzt, alle Flüchtlinge entsprechend ihres bisherigen Bildungswegs zu fördern und auch den Menschen ohne Abschluss einen Weg in Ausbildung und Weiterqualifizierung zu ebnen.“

Das MWK legt seine Förderschwerpunkte in diesem Jahr auf die Vermittlung von Sprachgrundkenntnissen in der Erwachsenenbildung, Sprachkurse zur Studienvorbereitung und die Erweiterung der Kapazitäten des Studienkollegs (200 zusätzliche Plätze). Außerdem werden für Studierende zusätzliche Qualifizierungen für die Vermittlung von Deutschkenntnissen angeboten, mit denen ggf. auch weitere Zielgruppen adressiert werden können. Für diese Maßnahmen stellt das MWK mehr als zehn Millionen Euro bereit.

Als zukünftige Herausforderung benannte die Ministerin, aus den unterschiedlichen Programmen auf Landes- und Bundesebene eine lückenlose Förderkette zu gestalten: „Es nützt uns wenig, wenn der Bund den Einstieg in die Sprachförderung verspricht, wir aber im Land praktisch keine Entlastung spüren. So lange die Integrationskurse des BAMF erst nach der Asylantragsstellung sowie lediglich für Menschen aus vier Herkunftsländern offen stehen und sich die räumlichen und personellen Standards nicht ändern, wird der Bund den Herausforderungen nicht gerecht.“

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Artikel-Informationen

erstellt am:
27.01.2016

Ansprechpartner/in:
Pressestelle MWK

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

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