Forschungszentrum L3S evaluiert
Johanna Wanka: „Institut leistet hervorragende Forschungsarbeit“
Das Forschungszentrum L3S als gemeinsame zentrale Einrichtung der Leibniz Universität Hannover und der Technischen Universität Braunschweig hat sich positiv entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt der deutsche Wissenschaftsrat in seiner Stellungnahme zu Status und Entwicklung des Zentrums. Um die wissenschaftliche Qualität einzuschätzen und Perspektiven für die Zukunft aufzuzeigen, hat der Wissenschaftsrat das Forschungszentrum L3S auf Antrag des Landes Niedersachsen evaluiert.
Das L3S arbeitet im Forschungsfeld Web Science. Praxisnah entwickeln die Forscher des Zentrums Methoden und Technologien, um nahtlosen und intelligenten Zugriff auf Onlineinformationen zu ermöglichen sowie Internet-Nutzer aller gesellschaftlichen Bereiche zu vernetzen. Die Forschung soll eine Verbindung zwischen Internet und realer Welt herstellen, indem sie Inhalte von Millionen Nutzern in sozialen Netzwerken oder Weblogs analysiert, um beispielsweise Systeme zur Früherkennung von Krankheitsausbrüchen (Pandemien) zu entwickeln. Zudem sind Fragen der Datensicherheit und Zugriff auf Informationen im Internet wesentliche Arbeitsschwerpunkte.
Wissenschaftsministerin Professor Dr. Johanna Wanka lobt die bemerkenswerte Entwicklung des Forschungszentrums. „Das Land Niedersachsen wird die wichtige Forschungsarbeit im Zukunftssektor Internet weiterhin intensiv unterstützen. Das Internet ist aus dem gesellschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken Die herausragende Forschungsarbeit des Zentrums ist deshalb von unschätzbarer Bedeutung. Dass das L3S seit seiner Gründung die Einwerbung von Drittmitteln kontinuierlich gesteigert hat und national wie international vernetzt ist, verdeutlicht die beeindruckende Leistungsfähigkeit des Forschungszentrums.“
Der Wissenschaftsrat benennt zwei Entwicklungsoptionen für das Zentrum. Entweder könne sich die Forschung auf ausgewählte Inhalte der Web Science konzentrieren oder aber um Fragen der gesellschaftlichen und technischen Voraussetzungen und Folgen der Internet-Entwicklung erweitert werden. Für diesen zukunftsweisenden Ansatz empfiehlt der Wissenschaftsrat vermehrte Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen und eine langfristig gesicherte Grundfinanzierung.
Das Forschungszentrum L3S zeigt sich angesichts der positiven Evaluation ebenfalls erfreut. „Es ist eine Würdigung dessen, was wir bisher erreicht haben und eine gute Chance, unsere Aktivitäten in der Zukunft weiter auszubauen, nicht nur in unserem Kernbereich Informatik, sondern auch interdisziplinär“, sagt der Geschäftsführende Direktor des L3S, Professor Dr. Wolfgang Nejdl.
„Die Evaluation zeigt, dass hervorragende Arbeit geleistet worden ist. Ich freue mich, dass der Wissenschaftsrat auch Optionen für ein weiteres Wachstum sieht,“ sagt Professor Dr.-Ing. Erich Barke, Präsident der Leibniz Universität Hannover.
„Die Entwicklung neuer Internet-Technologien, ist für die Gesellschaft immens wichtig. Dass das L3S diese zentrale Herausforderung laut Wissenschaftsrat hervorragend meistert und ihm zudem erhebliches Entwicklungspotenzial bescheinigt, freut mich besonders“, sagt Professor Dr. Jürgen Hesselbach, Präsident der Technischen Universität Braunschweig.
2001 wurde das L3S als Kompetenzzentrum für innovative Lerntechnologien an der Universität Hannover gegründet. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur hat das Forschungszentrum bis 2003 im Rahmen des E-Lan-Projektes (ELearning Academic Network) gefördert, danach finanzierte das Land Niedersachsen das Institut aus den laufenden Haushaltsmitteln mit jährlich 1,4 Millionen Euro. Bis 2013 ist die Finanzierung über Fördermittel des Niedersächsischen Vorab festgelegt.
Die Presseinformation des Wissenschaftsrates sowie Hintergrundinformationen und die ausführliche Stellungnahme zum Status und zur Entwicklung des Forschungszentrums L3S finden Sie auf: www.wissenschaftsrat.de/index.php?id=329.
Artikel-Informationen
erstellt am:
19.11.2010