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Kulturministerium vergibt Literaturstipendien 2022

Kreativer Freiraum für Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Niedersachsen


Das Land Niedersachsen stärkt das literarische Schaffen von fünf hochinteressanten Autorinnen und Autoren sowie einer Übersetzerin mit Förderungen in Höhe von insgesamt 45.000 Euro: Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) zeichnet die fünf Schriftstellerinnen und Schriftsteller sowie die Übersetzerin mit den Literaturstipendien 2022 des Landes Niedersachsen aus. Vergeben werden ein Jahresstipendium, ein Stipendium im Bereich Kinder- und Jugendliteratur, ein Übersetzungsstipendium und drei Arbeitsstipendien.

„Mit den Stipendien würdigen wir die Begabung der Schreibenden und die Qualität ihrer Werke. Allen diesjährigen Stipendiatinnen und Stipendiaten gratuliere ich von Herzen. Durch die ihnen zuerkannte Unterstützung gewinnen die Schriftstellerinnen und Schriftsteller wichtigen kreativen Freiraum, um ihr sprachliches Talent weiter zu entfalten und ihre Arbeiten weiter zu entwickeln“, so Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler. „Literatur gewährt nicht nur Einblicke in die Gedanken- und Erfahrungswelten der Autorinnen und Autoren, sie befasst sich auch mit einer Vielzahl relevanter Themen, bringt innovativ zeitgenössische Fragestellungen auf, trägt zur kulturellen Vielfalt bei. Von einer kreativen und starken Literaturszene profitieren alle Menschen in Niedersachsen.“

Folgende Stipendien wurden auf Empfehlung der Niedersächsischen Literaturkommission vergeben:

Das mit 14.000 Euro dotierte Jahresstipendium geht an Markus Thielemann (Hannover). Thielemann führt mit seinem Romanprojekt „Der Heideknabe“ in die gegenwärtige ländliche Welt einer Familie von Schäfern in der Südheide zwischen Celle und Uelzen. Gekonnt spielt Thielemann mit Anklängen von Heimatdichtung und Coming-of-Age-Literatur und bricht zugleich Erwartungen, indem er Elemente von Mystery und Schauerliteratur hinzufügt. „Erzählerisch dicht an Mensch, Tier und Natur entsteht eine zugleich verlockende und irritierende literarische Welt, deren Weiterentwicklung das Land Niedersachsen mit dem Jahresstipendium fördern möchte“, so die Literaturkommission.

Gefördert wird auch die Autorin Anja Fislage aus Lüneburg. Sie erhält das Stipendium für Kinder- und Jugendbuchautorinnen und -autoren in Höhe von 8.000 Euro für ihr Projekt „Die Polidoris“. Ihr fantastischer Kinderroman ziele genau auf die Altersgruppe der späten Kindheitsphase und liefere mit großer Spannung, einem sprachlich flüssig und sicher gestalteten Text sowie origineller Figurengestaltung und Handlungsstruktur allerbeste Unterhaltung auf hohem literarischen Niveau.

Darüber hinaus vergibt das Kulturministerium drei Arbeitsstipendien in Höhe von jeweils 5.000 Euro. Henrik Szanto (Hannover) bringt in seinem aktuellen Schreibvorhaben „Zager Zauber“ einen lebhaften Ort der Literatur zum Sprechen, nämlich ein Haus, das über einer Buchhandlung acht sehr unterschiedliche Parteien bewohnen. Cornelia Achenbach (Osnabrück) gelingt es, mit ihrem Projekt „Josch“ ein gesellschaftlich relevantes Thema, die in Niedersachsen Anfang der 2000er Jahre eingeführten Babyklappen, mit dem Thema Freundschaft und Fragen nach Herkunft, Identitätssuche und Verlust zu verbinden. Eva Werner (Emden) wagt mit „Irgendwo ist zumindest nicht hier“ ein spannendes Experiment an der Grenze zwischen Bild und Text. Das minimalistische Kompositionsschema des Textes verbindet die Autorin und Künstlerin mit einer visuellen Bildsprache, die einen völlig neuen Blick auf aktuelle Themen ermöglicht.

Das diesjährige Übersetzungsstipendium, dotiert mit 7.800 Euro, erhält Zuzana Finger (Wilhelmshaven) für die Übertragung des albanischen Romans „Gurët e vetmisë“ (2018) von Tom Kuka – eine Familiensaga über Vertreibung und Flucht der Çamen –, die 2019 den albanischen Literaturpreis gewann. Zu den Herausforderungen der Übersetzung gehören die mundartlich geprägte Lexik und Phraseologie, historische und mythische Figuren der osmanisch-albanisch-griechischen Kultur sowie untergegangene regionale Traditionen und Bräuche, die eine aufwändige Recherche und eine intensive Zusammenarbeit mit dem Autor erfordern, um im Deutschen einen äquivalenten Erzählton zu finden.

Die Stipendien werden auf Empfehlung der Niedersächsischen Literaturkommission vergeben. Ihre Mitglieder sind: Dr. Anke Detken (Vorsitz; Professorin für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen), Dr. Tilmann Lahme (Verwalter der Professur für Mediengeschichte und kritische Publizistik an der Leuphana Universität Lüneburg) und Kathrin Dittmer (Leiterin Literaturhaus Hannover). Ferner wird die Kommission von Astrid Becker (Übersetzerin), Dr. Mareile Oetken (Institut für Germanistik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) und Dr. Susanne Tauss (Landschaftsverband Osnabrücker Land) beratend unterstützt.


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Artikel-Informationen

erstellt am:
29.06.2022

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