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Investitionen für eine widerstandsfähige Demokratie

Haushaltsplanentwurf 2026 setzt klare Schwerpunkte bei Bildung, Kultur und demokratischer Teilhabe


Der Haushaltsplanentwurf 2026 stärkt Demokratie, Vielfalt und Teilhabe: Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur setzt klare Akzente in der politischen Bildung, Kulturförderung und Sprachvermittlung. Ein besonderer Schwerpunkt ist die deutliche Mittelerhöhung für die Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung (LpB), deren Budget um zusätzliche 1,5 Millionen Euro erhöht und damit mehr als verdoppelt werden soll. Weitere Mittel sollen in die Förderung kleinerer und mittlerer Kultureinrichtungen, kommunaler Theater sowie die Erwachsenenbildung fließen.

„Die Kulturlandschaft in Niedersachsen ist vielfältig und lebendig. Damit das so bleibt, braucht sie verlässliche Strukturen und eine aufgeklärte Öffentlichkeit. Mit der Stärkung der Landeszentrale für politische Bildung setzen wir ein deutliches Zeichen: Unsere Demokratie setzt sich gegen gezielte Desinformation, Demagogie und Menschenhass zur Wehr. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spannungen sind politische und kulturelle Bildung ein wesentlicher Beitrag für eine solidarisches und friedliches Zusammenleben. Darum investieren wir in kulturelle Teilhabe und eine widerstandsfähige Demokratie“, sagt Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs.


Politische Bildung stärken, Antisemitismus bekämpfen

Die Landeszentrale soll unter anderem zwei zentrale Handlungsfelder weiterentwickeln: Zum einen wird eine Anlaufstelle zur Beratung und Auseinandersetzung mit Antisemitismus an niedersächsischen Hochschulen in enger Abstimmung mit der Landeshochschulkonferenz entwickelt. Die Anlaufstelle wird niedersächsische Hochschulen und Hochschulangehörige unterstützen.

Zum anderen sollen die bestehenden Programme zur Förderung der Politischen Medienkompetenz ausgeweitet werden, um vor allem digitale Bildungsformate weiterzuentwickeln und so junge Menschen dabei zu unterstützen, sich in einer von Digitalisierung geprägten Welt politisch zu beteiligen.

Minister Falko Mohrs betont: „In erschütternder Weise erleben wir seit einiger Zeit einen zunehmenden und präsenteren Antisemitismus – leider auch an niedersächsischen Hochschulen, sie sind ein Abbild der Gesellschaft insgesamt. Um sich über wirksame Maßnahmen zum Schutz jüdischer Studierender und Mitarbeitender zu informieren, können sich die Hochschulen in Niedersachsen bald an eine spezielle Anlaufstelle der Landeszentrale wenden. So ergänzen wir die jeweils eigenen Aktivitäten der Niedersächsischen Hochschulen und ein Programm der Hochschulrektorenkonferenz auf Bundesebene. Gemeinsam mit einer geplanten gesetzlichen Anpassung im Rahmen der Novellierung des NHG können wir einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen das Gift des Antisemitismus leisten und unsere Hochschulen für alle als sichere Orte erhalten.“


Mehr Geld für Kultur in der Fläche

Niedersachsen bietet auch jenseits der großen Städte eine vielfältige Kulturlandschaft. Im Haushaltsplanentwurf steigt die Förderung für insgesamt 54 Institutionen und Verbände der Kultur um jährlich insgesamt eine Million Euro. Das Spektrum reicht von den regionalen Landschaften über Literaturhäuser und Museen bis hin zum Weltkulturerbe Rammelsberg. Minister Mohrs: „Kleine und mittlere Kultureinrichtungen überall im Land stärken den demokratischen und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie schaffen Orte der Begegnung und ermöglichen insbesondere im ländlichen Raum einen einfachen Zugang zu kulturellen Angeboten."

Eine Liste der geförderten Einrichtungen finden Sie am Ende dieser Presseinformation.


Land unterstützt kommunale Theater mit zusätzlichen Mitteln

Für die sieben Theater und Orchester in kommunaler Trägerschaft ist ebenfalls mehr Geld vom Land geplant: Die jährliche Förderung soll um eine Million Euro steigen. Damit wird der Betrag aus der Politischen Liste des letzten Jahres verstetigt. Die erhöhte Förderung stärkt nicht nur die künstlerische Arbeit, sondern unterstützt auch die soziale und pädagogische Rolle dieser Häuser vor Ort, so Minister Mohrs: „Die Theater in kommunaler Trägerschaft sind in ihrer Region wichtig für das kulturelle Leben. Oftmals bieten sie Kindern, Jugendlichen und Familien die ersten Berührungspunkte mit der darstellenden Kunst, daher kommt ihnen auch für die kulturelle Bildung eine zentrale Rolle zu. Ihre gesellschaftlich bereichernde Arbeit wollen wir im Rahmen unserer haushalterischen Möglichkeiten gerne weiter unterstützen und mit der Mittelverstetigung mehr Planungssicherheit ermöglichen.“

Staatstheater in Hannover und Braunschweig modernisieren

Die Bühnentechnik des Opernhauses Hannover soll modernisiert und das Ballhof-Theater saniert werden. Die geplante zusätzliche Investition in Höhe von 28 Millionen Euro sichert den störungsfreien Betrieb des Hauses und ermöglicht eine zeitgemäße und sichere Umsetzung anspruchsvoller Produktionen. Das Geld kommt aus dem Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität des Bundes. Darüber hinaus soll das Staatstheater Hannover mit weiteren drei Millionen Euro unterstützt werden, um die Tarifsteigerungen der Beschäftigten zu finanzieren.

Am Staatstheater Braunschweig werden die Planungen für die umfassende Sanierung des großen Hauses fortgesetzt. Das Haus soll für die vertiefende Entwicklung von Planungsszenarien weitere 100.000 Euro erhalten.

Erwachsenenbildung und Sprachförderung stärken

Im Bereich der Erwachsenenbildung sollen die Finanzhilfen für Einrichtungen auf kommunaler Ebene, der Landeseinrichtungen und der Heimvolkshochschulen um insgesamt 200.000 Euro aufgestockt werden.

Das Erlernen der deutschen Sprache ist ein grundlegender Schlüssel zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, zum Zugang zu Bildung und zum Eintritt in den Arbeitsmarkt. Die Mittel für die Landessprachkurse für erwachsene Geflüchtete sollen im Jahr 2026 deutlich steigen. Für die Sprachkurse stehen dann 8,6 Millionen Euro zur Verfügung – 3,6 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr. Mit dem Aufwuchs bei den Landessprachkursen für Geflüchtete setzt Niedersachsen ein klares Zeichen: Sprache ist der Schlüssel zu Bildung, Teilhabe und Integration.


Liste der geförderten kulturellen Institutionen und Verbände

Institution bzw. Verband

Erhöhung der Förderung

10 Landschaften

65.000 Euro

Ostfriesische Landschaft

22.000 Euro

TPZ Lingen

10.000 Euro

Region Hannover

10.000 Euro

Stiftung Braunschweiger Kulturbesitz

8.000 Euro

RV Harz

10.000 Euro

Büchereizentrale

78.000 Euro

Bundesakademie für kulturelle Bildung

80.000 Euro

Film- und Medienbüro

6.000 Euro

Landesverband Soziokultur

33.000 Euro

Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung

27.000 Euro

Landesverband Freier Theater

6.000 Euro

Landesverband Kunstschulen

7.000 Euro

LAG Jugend und Film

6.000 Euro

LaTheaterpädagogik

13.000 Euro

Niedersächsischer Heimatbund

16.000 Euro

Amateurtheaterverband

3.000 Euro

Museumsverband

17.000 Euro

Landesmusikrat

28.000 Euro

Landesmusikakademie

41.000 Euro

LAG Rock

5.000 Euro

Villa Seligmann

9.000 Euro

Friedrich-Bödecker-Kreis

7.000 Euro

Literaturhaus Hannover

8.000 Euro

Literaturhaus Lüneburg

5.000 Euro

Literarisches Zentrum Göttingen

5.000 Euro

Literaturbüro Westniedersachsen

3.000 Euro

Literaturhaus Oldenburg

3.000 Euro

Literarisches Zentrum Braunschweig

3.000 Euro

Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg

22.000 Euro

Weltkuturerbe Erzbergwerk Rammelsberg Goslar

43.000 Euro

Stiftung Welterbe Harz

30.000 Euro

Stiftung Museumsdorf Cloppenburg

10.000 Euro

Kunsthalle Emden

40.000 Euro

Barkenhoff Stiftung

30.000 Euro

Kestner Gesellschaft

30.000 Euro

Künstlerhaus Worpswede

3.000 Euro

Bildungsberatungsstellen

28.000 Euro

Kommunalpolitische Vereinigungen

10.000 Euro

Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung

108.000 Euro

Agentur für Erwachsenen- und Weiterbildung

100.000 Euro

Bildungsberatung

3.000 Euro

Künstlerstätte Schreyahn

3.000 Euro

Musik21

4.000 Euro

Klangpol

2.000 Euro

1.000.000 Euro


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Artikel-Informationen

erstellt am:
31.07.2025

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

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