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Goldhort von Gessel von heute an in Syke ausgestellt

Kulturminister Thümler: „Traditionsreiche Kooperation zwischen Landesmuseum und Kreismuseum weiterführen“


Sechs Monate lang wird der originale Goldhort von Gessel von heute an im neuen Erweiterungsbau des Kreismuseums Syke zu sehen sein, bevor er ins Landesmuseum Hannover zurückkehrt. „Zurzeit lassen wir eine originalgetreue Kopie des berühmten Goldfundes anfertigen, die wir dem Landkreis Diepholz für sein neues Museum schenken werden“, so Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler anlässlich der Eröffnung. Dieses Faksimile wird vom Original optisch nicht zu unterscheiden sein.“ Weitere wichtige archäologische Fundstücke, die dem Landesmuseum Hannover gehören, hingegen bleiben dauerhaft in Syke.

Der Goldschatz wurde im April 2011 bei Gessel in der Nähe der Stadt Syke gefunden. Er besteht aus 117 ineinander verschränkten Goldobjekten, die in einem Leinenbeutel deponiert, unter der Erde gefunden wurde. Mit insgesamt 1,8 Kilogramm Gesamtgewicht ist er der größte bisher bekannte Goldfund der Bronzezeit in Norddeutschland. „Für den Landkreis Diepholz war der Fund Anlass und Verpflichtung zugleich, sich für einen neuen, dem Ereignis angemessenen Museumsbau zu engagieren“, so Thümler. „Ich freue mich sehr, dass mit der Ausstellung die bereits traditionsreiche, ausgesprochen gute Kooperation zwischen den beiden Häusern, dem Landesmuseum Hannover und dem Kreismuseum Syke fortgesetzt wird. Kultur spielt eine besondere Rolle für den Zusammenhalt in unserem Land, auch und gerade außerhalb der großen Zentren. Kultur spendet Freude, Kultur stiftet Identität wie hier im Landkreis Diepholz. Museen erinnern uns täglich daran, was ‚Heimat‘ für uns bedeutet.“

Möglich wurde dieser Fund durch den Bau der Nordeuropäischen Erdgasleitung, kurz NEL. Die Landesarchäologie hat die insgesamt 200 Kilometer der NEL-Trasse, die durch Niedersachsen führen, untersucht. Bis zu 13 Grabungsteams waren mit zeitweise über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterwegs, um etwaige Funde zu sichten und zu sichern.

Durch die Ergebnisse dieser systematischen Suche zeichnet sich ein faszinierendes Bild einer mehrere Jahrtausende alten Kulturlandschaft ab. Entlang der Pipeline wurden bisher unbekannte Siedlungen und Begräbnisstätten sowie zahllose Objekte – darunter etwa 100.000 Keramikscherben – gefunden. Allein die Grabungsfunde im Landkreis Diepholz – aus der Stein- und Bronzezeit über die Vorrömische Eisen- und Kaiserzeit bis ins Mittelalter und die Neuzeit – brachten neue archäologische Erkenntnisse aus 12.000 Jahren Kulturgeschichte.

Schmuckgrafik (zum Artikel: Pressemitteilungen) Bildrechte: LGLN

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.10.2020

Ansprechpartner/in:
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30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

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