Land fördert die Digitalität der Wissenschaftlichen Bibliotheken mit 7 Millionen Euro

Die wissenschaftlichen Bibliotheken leisten als Serviceeinrichtungen einen bedeutsamen Beitrag zur wissenschaftlichen Informationsversorgung und zur Bewahrung des „kulturellen Gedächtnisses“ Niedersachsens. Um dieser Rolle auch weiterhin im Zuge des digitalen Wandels als auch der Open-Access-Transformation gerecht zu werden, unterstützen das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung Maßnahmen zur Stärkung der Digitalität der wissenschaftlichen Bibliotheken mit insgesamt sieben Millionen Euro. Die Mittel stammen aus dem Programm zukunft.niedersachsen und fließen in die Förderung von Open Access Publikationen, der digitalen Langzeitarchivierung sowie der innovativen Texterkennung historischer und zeitgeschichtlicher Druckerzeugnisse.

„Die wissenschaftlichen Bibliotheken in Niedersachsen leisten einen unverzichtbaren Beitrag zur Informationsversorgung von Lehrenden, Forschenden, Studierenden und der interessierten Öffentlichkeit. Mit hohem Innovationsgeist initiieren sie bereits heute Projekte, um ihrer zentralen Funktion als forschungsunterstützende Einrichtungen auch im Zuge des digitalen Wandels verlässlich gerecht zu werden“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs. „Mit diesem Programm unterstützen wir ihr beispielhaftes und einrichtungsübergreifendes Handeln in drei zentralen digitalen Handlungsfeldern. Damit stärken wir bereits eingeleitete Digitalisierungsprozesse in den Einrichtungen und setzen zugleich Impulse für die Erprobung und Einführung innovativer Methoden und Verfahren.“

Rund 3,5 Millionen Euro sind vorgesehen, um unter Federführung des Niedersächsischen Beirat für Bibliotheksangelegenheiten, die Einrichtung eines landesweiten und bibliotheksübergreifenden Open-Access-Publikationsfonds zu unterstützen. „Die im Juni veröffentlichten Bund-Länder-Leitlinien stellen bedeutsame strategische Weichenstellungen für die Open Access Transformation. Durch die ergänzende Landesförderung stellen wir sicher, dass ihre Umsetzung in Niedersachsen beschleunigt werden kann“, ist Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs überzeugt. „Mit Nachdruck werbe ich zudem dafür, die innovative Open-Access-Vereinbarung des Wissenschaftsverlags ELSEVIER von Anfang September als große Chance für unsere Bibliotheken zu begreifen.“

Hohes Innovationspotenzial besteht auch in der digitalen Langzeitarchivierung von Publikationen sowie in der Entwicklung und Erprobung neuer Ansätze zur Texterkennung bei der Digitalisierung zeitgeschichtlicher und historischer Dokumente und Druckerzeugnisse, nicht zuletzt unter Berücksichtigung von Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen. Hierfür stehen weitere 3,5 Millionen Euro zur Verfügung.

Hintergrund:

Open Access bezeichnet den kostenfreien, öffentlichen Zugang zu wissenschaftlicher Literatur im Internet. Bund und Länder haben im Juni 2023 die gemeinsamen Bund-Länder-Leitlinien zu Open Access vorgestellt und damit bekräftigt, die Wissenschaft beim Wandel zu Open Access nachhaltig zu unterstützen. Die Etablierung von Open Access als Standard des wissenschaftlichen Publizierens ist erklärtes Ziel von Bund und Ländern. Dadurch sollen öffentlich finanzierte Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung frei zugänglich und nachnutzbar sein. Anfang September haben das DEAL-Konsortium, eine Initiative der Allianz deutscher Wissenschaftsorganisationen, und Elsevier, weltweit führender Anbieter von wissenschaftlichen Publikationen und Datenanalysen, eine Open-Access-Vereinbarung für Deutschland bekanntgegeben. Der Vertrag unterstützt den Übergang hin zu Open Access in Deutschland und ermöglicht es Forschenden, Inhalte aus Elseviers Portfolio an wissenschaftlichen Zeitschriften frei zugänglich zu publizieren und zu lesen.

Die Ausschreibung zur Förderung finden Sie auf der Website der VolkswagenStiftung unter:

https://www.volkswagenstiftung.de/de/foerderung/foerderangebot/zukunftniedersachsen-digitalitaet-der-wissenschaftlichen-bibliotheken