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Kulturministerium vergibt Niedersächsische Literaturstipendien 2023

Land fördert Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit insgesamt rund 45.000 Euro


Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs zeichnet sechs Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit den niedersächsischen Literaturstipendien 2023 aus. Vergeben werden insgesamt rund 45.000 Euro für ein Jahresstipendium, drei Arbeitsstipendien sowie jeweils ein Stipendium in den Bereichen Kinder- und Jugendliteratur und Übersetzung.

„Mit den Literaturstipendien würdigen wir die Arbeit von Schriftstellerinnen und Schriftstellern und ermutigen sie, ihr literarisches Schaffen weiterzuentwickeln. Unsere Unterstützung gibt ihnen die Möglichkeit, literarische Ideen umzusetzen und auszuarbeiten“, so Minister Mohrs. „Literatur macht Spaß, spielt aber auch eine wichtige Rolle bei der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen und Entwicklungen. Sie lädt dazu ein, die Dinge aus neuen Perspektiven zu betrachten. Eine kreative und starke Literaturszene trägt zur kulturellen Vielfalt in Niedersachsen bei.“

Ein Jahresstipendium in Höhe von 14.000 Euro erhält die Schriftstellerin Anja Kampmann (Leipzig) für ihr Romanprojekt „Der Keiler“, in dem aus Perspektive einer jungen Frau und durch die Augen eines Wildschweins von der Machtübernahme der Nationalsozialisten erzählt wird. Die vermeintlich direkte Sprache des Arbeitermilieus, die das Plattdeutsche sehr bewusst nutzt, verformt diese viel erzählte historische Episode zu einem surrealen Drama mit ganz neuen Blickachsen.

Anja Frisch (Berlin) erhält das mit 8.000 Euro dotierte Kinder- und Jugendbuchstipendium. Im Zentrum ihres Romanprojekts „Mein Sommer als Gespenst“ steht das Thema Abschied. Wie kann man sich im Nachhinein von einem geliebten Menschen verabschieden? Wie geht das? Wie sich versöhnen? Anhand der unterschiedlichen Lebensläufe ihrer Figuren macht Anja Frisch ein zentrales menschliches Thema für Jugendliche zugänglich.

Das mit 7.800 Euro dotierte Übersetzungsstipendium geht an Christiane Kayser (Berlin) für die Übertragung von Xavier Le Clercs „Un homme sans titre“ aus dem Französischen. Die literarisch anspruchsvolle Stimme von Xavier Le Clerc ebenso wie die im Roman verwobene Algerienreportage von Albert Camus aus dem Jahr 1939 erfordern ein intensives Nachempfinden fremder Lebenswelten und großes sprachliches Feingefühl.

Drei Autorinnen und Autoren werden mit einem Arbeitsstipendium in Höhe von jeweils 5.000 Euro gefördert. Rabea Edels (Berlin) mehrstimmiges Romanprojekt „Portrait meiner Mutter mit Geistern“ zeigt auf, wie im Schreibvorgang der Erinnerungsvorgang stattfindet. Dafür werden neue, unverbrauchte Bilder verwendet, die bei aller Dunkelheit von einer leisen Komik grundiert sind. Jehona Kicaj (Hannover) erhält das Stipendium für ihr Romanprojekt „ë“, das von Krieg und Frieden, Erinnern und Vergessen erzählt. Dabei wird auch sprachgewaltig verhandelt, was Sprachlosigkeit bedeutet und wo Grenzen des Erzählens liegen. Alexander Krützfeldts (Verden) Romanprojekt „Louise Scherrmann ist erkältet“ erzählt die ungewöhnliche Geschichte einer älteren, recht prominenten Reporterin, die ihre Ruhe auf dem Land sucht. Dabei entspinnt sich ein Dialog der Generationen.

Die Stipendien werden auf Empfehlung der Niedersächsischen Literaturkommission vergeben. Ihr gehören an: Kathrin Dittmer (Literaturhaus Hannover, Sprecherin der Niedersächsischen Literaturbüros), Dr. Jörg Albrecht (Burg Hülshoff – Center for Literature, Münster), Dr. Iuditha Balint (Fritz-Hüser-Institut für Literatur und Kunst in der Arbeitswelt, Dortmund), Lisa Kreißler (Autorin), Prof. Dr. Matthias Lorenz (Leibniz Universität Hannover), Volker Petri (Landesverband Nord des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels) und Alexander Solloch (NDR Kultur) sowie Prof. Dr. Thomas Boyken (Universität Oldenburg) und Astrid Becker (Übersetzerin) als beratende Mitglieder.



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Artikel-Informationen

erstellt am:
04.05.2023

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