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Praetorius Musikpreis Niedersachsen 2010

Johanna Wanka: „Alle Preisträger gehen kreativ neue Wege in der Musik“


Niedersachsens Kulturministerin Professor Dr. Johanna Wanka hat am Sonnabend während einer festlichen Gala im Schauspielhaus Hannover den Praetorius Musikpreis Niedersachen 2010 an künstlerische Persönlichkeiten und Institutionen verliehen. Acht Preisträgerinnen und Preisträger in sechs Kategorien haben Preisgelder von insgesamt 56.000 Euro erhalten.

„Kreativ neue Wege zu beschreiten, das ist das gemeinsame Anliegen aller Praetorius Musikpreisträger. Und das ist auch unser Wunsch für das Musikland Niedersachsen“, sagte Wanka.
„Mit dem aus Hildesheim stammenden Bariton Thomas Quasthoff zeichnen wir in diesem Jahr eine der modernsten Persönlichkeiten des Musiklebens für seine herausragende künstlerische Leistung aus. Der Ausnahmekünstler steht beispielhaft für einen modernen Umgang mit unseren prägenden musikalischen Traditionen. Mit seiner Interpretation des Kunstliedes setzt er internationale Maßstäbe. Er entwickelt mit dem von ihm ins Leben gerufenen Wettbewerb ‚Das Lied’ diese Kunstform weiter und fördert zudem junge Nachwuchskünstler“, so Wanka. Sie bat um Respekt dafür, dass Thomas Quasthoff aus persönlichen Gründen derzeit keine öffentlichen Auftritte wahrnimmt. Sie freue sich, dass die Geschäftsführerin des Wettbewerbes „Das Lied“, Franziska Castell, dem Wunsch Quasthoffs folgen konnte und den Preis für ihn entgegennimmt. Mit seinem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro unterstützt er den Nachwuchswettbewerb.

In der Kategorie „Internationaler Friedensmusikpreis“, dotiert mit 10.000 Euro, ist der Praetorius Musikpreis Niedersachsen an den katalanischen Musiker und Musikwissenschaftler Jordi Savall für seine künstlerische Beschäftigung mit Musikkulturen im Schnittpunkt christlicher, jüdischer und islamischer Tradition vergeben worden. Mit dem Charisma eines außergewöhnlichen Künstlers unterstreiche er die Botschaft des Friedens und der Völkerverständigung – so die Jury. Inspiration erhält Savall vor allem durch die Musik des Mittelalters, aber auch des Barocks und der Renaissance.

Für zukunftsorientierte internationale Musikprojekte ist der „Musikinnovationspreis“, ausgestattet mit 8.000 Euro, in diesem Jahr an Jazzmusiker Gunter Hampel vergeben worden. Der vielseitige Instrumentalist und Komponist steht für die eigenständige Entwicklung des deutschen und europäischen Jazz. Als Mittler zwischen Nordamerika und Europa hat er diesem zu einem ganz eigenen Stil verholfen. Er gilt als einer der Mitbegründer des europäischen Free Jazz und engagiert sich zudem in der Nachwuchsarbeit.

Die Komponistin Charlotte Seither hat den mit 8.000 Euro dotierten „Niedersächsischen Kompositionspreis“ erhalten. Ihre künstlerische und wissenschaftliche Arbeit wurde international durch zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien – unter anderem an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover sowie der Villa Massimo - gewürdigt. Sie lehrt Komposition an der Hochschule für Künste Bremen. Regelmäßig arbeitet sie mit renommierten Orchestern wie dem BBC Symphony Orchestra London zusammen und ist Gast bei internationalen Festivals. Ihre Werke werden weltweit aufgeführt. Charlotte Seither formt in ihrer Musiksprache heterogene ästhetische Elemente zu einer neuen Einheit.

Mit dem Praetorius-Förderpreis in Höhe von jeweils 5.000 Euro unterstützt das Land Niedersachsen junge Talente in ihrer künstlerischen Entwicklung. Die Jury hat in diesem Jahr die Sopranistin Ania Vegry, die Oboistin Maria Sournatcheva und das Jazz-Ensemble News from the North ausgewählt. Die jungen Künstler haben sowohl in nationalen und internationalen Wettbewerben, wie bei „Jugend musiziert“, hervorragende musikalische Leistungen gezeigt.

In der Kategorie „Ehrenamtliches Engagement“, ausgestattet mit 5.000 Euro, wurden diesmal die Internationalen Fredener Musiktage für ihr langjähriges Wirken in der Region Südniedersachsen geehrt. Das Festival unter der Leitung von Utz Köster rückt seit seiner Gründung 1991 die Kombination von Kammermusik und Bildender Kunst in den Fokus und gibt besonders jungen professionellen Künstlern ein Podium.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur vergibt den Praetorius Musikpreis Niedersachsen seit 2005. Namensgeber ist Michael Praetorius, der ab 1604 in Wolfenbüttel als bedeutender Komponist und führender Musiktheoretiker seiner Zeit wirkte. Ausgewählt wurden die Praetorius-Preisträger von einer unabhängigen Fachjury, die sich aus Experten des internationalen Musiklebens, renommierten Musikjournalisten und Künstlern zusammensetzt. Mitglieder sind gewesen: Dr. Wilhelm Krull, Dr. Markus Fein, Heiner Goebbels, Professor Dr. Karl-Jürgen Kemmelmeyer, Henning Rümenapp und Claus Spahn.

Die Gala des Praetorius Musikpreises 2010 fördern:

Otto Bock Quality For Life,

VGH Versicherungen und Künstlerhaus Spiekeroog.

Zu den weiteren Unterstützern zählt das Crowne Plaza Hannover.

Hinweis für die Redaktionen:

Weitere Informationen zum Praetorius Musikpreis 2010, Dossiers zu den Preisträgern und ab Sonntag, von 13 Uhr an, auch eine Auswahl an Pressefotos von der Gala finden Sie im Web-Portal:

www.praetoriusmusikpreis.niedersachsen.de

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
13.11.2010
zuletzt aktualisiert am:
15.11.2010

Ansprechpartner/in:
Herr Christian Stichternath

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2544
Fax: 0511/120-99 2544

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