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87 Millionen Euro für Forschung in Niedersachsen

Förderung für Projekte, Personen und Kooperationen


In seiner heutigen Sitzung hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung beschlossen, rund 87 Mio. Euro für Forschungsvorhaben an niedersächsische Hochschulen im Rahmen des "Niedersächsischen Vorab“ zu bewilligen. Auf Basis der Vorschläge des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur werden unter anderem zwei Forschungsverbünde – zum Thema Verminderung des Armutsrisikos sowie Innovationen im deutschen Gesundheitssystem – finanziert. Zudem werden die Gewinnung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für Niedersachsen und die Erschließung neuer Forschungsgebiete unterstützt und gefördert.

Im Fokus der aktuellen Bewilligungen im Niedersächsischen Vorab steht die Förderlinie "Forschungsverbünde und -schwerpunkte“. Insgesamt fließen darin 4,6 Mio. Euro in neue Vorhaben in Göttingen, Osnabrück, Hannover, Braunschweig und Clausthal.

Einen weiteren Kernpunkt der aktuellen Bewilligungen im Niedersächsischen Vorab stellt die Linie "Holen und Halten“ dar, für die das Kuratorium der VolkswagenStiftung 3,1 Mio. Euro bereitgestellt hat. Dieses Geld wird eingesetzt, um herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an niedersächsische Hochschulen zu holen bzw. besonders qualifizierte Kräfte im Land halten zu können.

Zudem hat das Kuratorium der Stiftung für die Förderlinie "Programme und Ausschreibungen“ 14 Mio. Euro zugesagt. Darunter fallen auch 10 Mio. Euro für die Ausschreibung "Spitzenforschung in Niedersachsen“, durch die sich niedersächsische Hochschulen auf Anträge für die neue Exzellenzinitiative der Bundesregierung und andere Wettbewerbe vorbereiten können.

"Fortschritt und Verantwortung – diese Leitidee beschreibt unsere wissenschaftspolitische Agenda. Sie bildet sich auch in den Förderentscheidungen ab“, sagt die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajic. "Projekte, die nach strengem Maßstab begutachtet worden sind, greifen mit den Themenfeldern Verminderung des Armutsrisikos und dem deutschen Gesundheitssystem Fragestellungen auf, die gesellschaftlich eine besonders hohe Relevanz haben.“

"Es freut uns in der VolkswagenStiftung sehr, über das Niedersächsische Vorab in substantieller Weise zur nationalen und internationalen Wettbewerbsfähigkeit der niedersächsischen Wissenschaft beitragen zu können“, erläutert Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung.

Beispielhaft werden im Folgenden drei Projekte vorgestellt:

  • Universität Göttingen: Forschungsverbund Reduktion des Armutsrisikos in Entwicklungsländern (rund 1,5 Mio. Euro)
    In dem Projekt soll ein Forschungsverbund etabliert werden, im Rahmen dessen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ergründen, welche Faktoren Armut in Entwicklungsländern begünstigen und wie sich (politisch) gegensteuern lässt. Der interdisziplinäre Ansatz aus wirtschafts- und politikwissenschaftlicher, empirischer und statistischer Sicht nimmt sowohl Haushalte als auch Unternehmen und Gesellschaften in den Blick und berücksichtigt Aspekte wie Gesundheit, Ernährung und soziale Fragestellungen. Am Standort Göttingen wird der Forschungsverbund die bestehenden Einrichtungen, die sich mit Entwicklungs- und Transformationsländern befassen, passend ergänzen.

  • Hochschule Osnabrück: Neuer Forschungsschwerpunkt INITIATIVE eHealth (rund 1 Mio. Euro)
    Im Gesundheitswesen gibt es diverse Innovationen, zu denen auch Entwicklungen und Methoden im eHealth-Bereich zählen. Dieser Bereich beinhaltet die Verbesserung der Gesundheitsversorgung durch globales und vernetztes Denken sowie Informations- und Kommunikationstechnologie – von der elektronischen Patientenakte bis hin zu Gesundheitsportalen im Internet. Um Innovationen in diesem Sektor zu erkennen, zu quantifizieren und im Erfolgsfall gezielt Gesundheitseinrichtungen bei der Implementierung zu unterstützen, wird ein neuer Forschungsschwerpunkt auf dem Gesundheitscampus, den die Hochschule und die Universität Osnabrück gemeinsam realisieren, etabliert. Es soll ein Methoden-, Wissens- und Werkzeugkasten mit entsprechender Datenbank für Gesundheitseinrichtungen entstehen, der sich auch für internationale Benchmarks nutzen lässt.

  • Leibniz Universität Hannover, Hannoversches Zentrum für Optische Technologien (HOT): Einrichtung eines Forschungsschwerpunktes "Optische Simulation" (rund 1 Mio. Euro)
    Mit den derzeit existierenden Werkzeugen ist eine durchgängige Simulation der Licht-Materie-Wechselwirkung unter Berücksichtigung mechanischer und thermischer Effekte nicht möglich. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, eine neuartige Methode zu entwickeln, die eine übergreifende theoretische Beschreibung ermöglicht: die hybride Optiksimulation. Zu diesem Zweck wird der künftige Forschungsschwerpunkt die dynamische Wechselwirkung von Lichtfeldern mit unterschiedlichsten Materialsystemen untersuchen von Dielektrika über Halbleiter bis zu Flüssigkeiten und biologischen Geweben. Der innovative hybride Ansatz steckt in der Berücksichtigung der Rückkopplung der Materialantwort (z.B. thermische Veränderungen) auf die Lichtpropagation. Mit seiner Forschung stärkt das HOT seinen Ruf als Kompetenzzentrum und Kooperationspartner für Wissenschaft und Wirtschaft.

Neben neuen Förderungen hat das Kuratorium der VolkswagenStiftung 62,8 Mio. Euro für bereits laufende Projekte bewilligt.

Weitere Informationen zum Niedersächsischen Vorab finden Sie unter www.volkswagenstiftung.de/vorab.

Die Pressemitteilung steht im Internet zur Verfügung unter https://www.volkswagenstiftung.de/servob/presse/pressedet/news/detail/artikel/87-millionen-euro-fuer...


Niedersächsisches Vorab - Hintergrund

Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das "Vorab“ aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel.

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Artikel-Informationen

erstellt am:
26.06.2015

Ansprechpartner/in:
Pressestelle MWK

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

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