Masterplan Worpswede gestartet – Museumsverbund gegründet
Gebäude und museales Gesamtkonzept profitieren von 9 Mio. Euro
WORPSWEDE. Der Masterplan Worpswede ist ein groß angelegtes Zukunftsprojekt zur
Erneuerung der Worpsweder Museumslandschaft. Mit dem Beginn der Bauarbeiten an
den maßgeblichen Kunstmuseen ist der Plan in seine Umsetzungsphase gestartet. Das
Projekt hat ein Gesamtvolumen von rund 9 Millionen Euro für den Erhalt der Bausubstanz
und ein museales Gesamtkonzept. Es wird mit Strukturfördermitteln der Europäischen
Union (EFRE) sowie weiterem Fördergeld des Landes Niedersachsen, des Landkreises
Osterholz, der Gemeinde Worpswede sowie zahlreicher öffentlicher und privater
Stiftungen finanziert. Ebenso haben sich vier Museen, ein Künstlergarten und die beiden
kommunalen Gebietskörperschaften zum Worpsweder Museumsverbund mit eigener
künstlerischer Leitung zusammengeschlossen. Damit kann die inhaltliche Profilierung der
Häuser jetzt mit Blick auf zwei große Ausstellungsprojekte effektiv vorangetrieben werden.
„Mit dem Masterplan hat Worpswede die einmalige Chance, seine kunst- und kulturhistorische
Bedeutung zu bewahren und zeitgemäß herauszustellen. Zugleich wird eine Verbindung
mit der zeitgenössischen Kunst und Kunstschaffenden hergestellt. Allein rund
6,3 Millionen Euro gibt das Land Niedersachsen aus seinem Anteil an der EFREFörderung.
Kein Ort in Niedersachsen erhält eine so hohe Förderung für Kultur und Kulturtourismus“,
sagte Niedersachsens Kulturministerin, Professor Dr. Johanna Wanka.
Landrat Dr. Jörg Mielke betonte die Bedeutung Worpswedes für den Landkreis und die
gesamte Region und sagte zu der Ministerin: „Der Masterplan Worpswede kommt genau
im richtigen Moment. Indem Sie Worpswede stärken, geben Sie einen wichtigen Impuls
für die Identität und die weit reichende positive Außenwirkung unserer gesamten Region.
Dafür danken wir Ihnen ganz herzlich.“
Bürgermeister Stefan Schwenke hob hervor: „Der Masterplan Worpswede stellt eine einzigartige
Chance für den Künstlerort Worpswede dar. Wir werden diese Chance – im
Hinblick auf unsere große kulturelle Vergangenheit und mit Blick auf unsere Zukunft –
entschlossen nutzen!“
Vision: Viele Kulturträger – ein gemeinsames Ziel
Gemeinsam haben die vier Worpsweder Museen und weitere Kulturträger eine Vision für
das Künstlerdorf entwickelt: Im Jubiläumsjahr 2014 – dem 125. Geburtstag der Künstlerkolonie
– präsentiert sich Worpswede als
ein einzigartiges Gesamt-Ensemble mit profilierten Museen und Ausstellungshäusern,
ein authentisches Künstlerdorf mit immer wieder neu inszeniertem kulturellen Erbe und
hochwertiger aktueller Kunst,
ein architektonisches Erlebnis mit außergewöhnlichen, intakten Bauwerken,
ein attraktiver Naturraum mit inspirierender Landschaft, Gärten und Parks,
ein vielfältiges kulturtouristisches Highlight mit hoher Aufenthalts- und Servicequalität,
ein professionell gemanagter Kulturort mit einer gemeinsamen Premium-Strategie
nach innen und nach außen.
Bauten: Bessere Bauten, schönere Gärten, mehr Museum
Die mehrheitlich denkmalgeschützten Museumsgebäude werden in den kommenden
zwei Jahren restauriert, heutigen technischen Standards angepasst und zum Teil in den
Ausstellungsflächen erweitert. Die am Masterplan mit Baumaßnahmen beteiligten Häuser
sind: Große Kunstschau Worpswede, Barkenhoff/Heinrich-Vogeler-Museum, Haus im
Schluh/Heinrich-Vogeler-Sammlung, Worpsweder Kunsthalle, Diedrichshof.
Dadurch, dass die Künstlergärten am Barkenhoff und am Diedrichshof ebenfalls restauriert
und in das museale Ensemble einbezogen werden, entsteht eine Museumslandschaft
im eigentlichen Sinne, d. h. ein Zusammenspiel von Architektur, Kunst, Gärten
und Landschaft.
Eine weitere Baumaßnahme ist die Erweiterung des Philine-Vogeler-Hauses zu einem
Besucher-Informationszentrum. Träger ist hier die Gemeinde Worpswede.
Strukturen: Kooperation der Worpsweder Museen im Verbund
Um dem ganzheitlichen Ansatz des Masterplan Worpswede gerecht zu werden, bedarf
es eines gemeinsamen organisatorischen Rahmens für die Worpsweder Museen. Diese
haben sich daher zum Worpsweder Museumsverbund zusammengeschlossen und damit
eine dauerhafte Struktur geschaffen, die eine gemeinsame Neuausrichtung und Außendarstellung
der beteiligten Häuser ermöglicht. Die Fäden für alle häuserübergreifenden
Aktivitäten laufen in der Geschäftsstelle des Museumsverbunds zusammen, beispielsweise
die Entwicklung und Umsetzung eines Besucher-Leitsystems und des Marketings.
Inhalte: Baustelle der Ideen
Um deutlich zu machen, dass es im Masterplan Worpswede nicht nur um bauliche Maßnahmen
geht, steht die inhaltliche Neukonzeption unter dem Motto Baustelle der Ideen.
Zusammen mit den Verantwortlichen in den einzelnen Museen wird die eigens hierfür
eingestellte Künstlerische Leiterin, Dr. Sabine Schlenker, die Museums- und Ausstellungskonzeption
neu formulieren. Museale Qualität und eine lebendige, auch ungewöhnliche
Kontexte und Kontraste einbeziehende Ausstellungsprogrammatik spielen in der
zukünftigen Planung eine große Rolle. Ein Schwerpunkt ist außerdem die besucherorientierte
Vermittlung. Diese wird sich keineswegs nur an Kunstkenner, sondern auch an
– große wie kleine – Entdecker Worpswedes richten.
Blick in die Zukunft: 2012 und 2014
Die modernisierten Museumsbauten und das neue inhaltliche Gesamtkonzept werden
2012 in einem gemeinsamen Ausstellungsprojekt der Öffentlichkeit vorgestellt, in dessen
Zentrum die faszinierende Künstlerpersönlichkeit Heinrich Vogeler stehen wird.
Mit dem 125-jährigen Bestehen der Künstlerkolonie im Jahr 2014 verbinden die
Worpsweder Museen die Herausforderung und die Chance, das kultur- und kunstgeschichtliche
Erbe des Künstlerorts in neuen Perspektiven und Kontexten erlebbar zu
machen. Diesem Ziel dienen alle aufeinander abgestimmten Maßnahmen und Anstrengungen
des Masterplan-Projekts.
Das Projekt Masterplan Worpswede wird mit Mitteln des Europäischen Fonds
für regionale Entwicklung gefördert.
Ebenfalls danken wir folgenden weiteren Förderern für ihr Engagement:
Landkreis Osterholz
Gemeinde Worpswede
Land Niedersachsen
Stiftung Niedersachsen
VGH Stiftung
Waldemar Koch Stiftung
Niedersächsische Bingostiftung für Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit
Landschaftsverband Stade
Artikel-Informationen
erstellt am:
05.08.2010
Ansprechpartner/in:
Herr Christian Stichternath
Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2544
Fax: 0511/120-99 2544