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93,7 Millionen Euro für Niedersachsens Wissenschaft FH-Forschung

Nachhaltigkeit und Fahrzeugbau im Fokus


Eine erfreuliche Nachricht für die niedersächsischen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen: Das Kuratorium der VolkswagenStiftung hat in seiner heutigen Sitzung rund 93,7 Millionen Euro im Rahmen des Niedersächsischen Vorab bewilligt – die bislang größte Fördersumme. Zehn Millionen Euro sind für ein neues Programm vorgesehen, das die Fachhochschulforschung in ausgewählten Bereichen fördern will. Weitere 13 Millionen Euro wurden für die – mit großer Nachfrage – bereits gestartete erste Ausschreibungsrunde „Wissenschaft für nachhaltige Entwicklung“ bewilligt, sodass hier insgesamt bis zu 15 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Die Errichtung eines »Fraunhofer-Projektzentrums Wolfsburg« zur Entwicklung von nachhaltigen und ressourcenschonenden Leichtbaulösungen im Fahrzeugbau wird mit 20 Millionen Euro gefördert.

Auf Basis der Vorschläge des Landes Niedersachsen entschied das Kuratorium der Stiftung in seiner Sommersitzung, 20 neue Vorhaben mit 45,3 Millionen Euro zu fördern, für neun bereits laufende Projekte bzw. Programme werden weitere 48,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

„Mit dem neuen Programm ‚Forschungsperspektive FH‘ würdigen und stärken wir die Rolle der Fachhochschulen als Motor der Regionalentwicklung“, sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić. „Damit eröffnen wir neue Entwicklungsperspektiven für die Fachhochschulen“. So könnten zum Beispiel Forschungsprofessuren, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Qualifikationsstellen finanziert werden.

„Dass das im November 2013 aufgelegte Angebot zur Nachhaltigkeitsforschung zu 66 Projektanträgen geführt hat, freut uns sehr“, erklärte Dr. Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung. „Die Vorbegutachtung zur Auswahl der am 13./14. Oktober 2014 in Schloss Herrenhausen öffentlich präsentierten Forschungsvorhaben ist in vollem Gang. Wir sind alle gespannt, welche Projektgruppen die Gutachterkommission dann überzeugen können.“

Zwei Einzelvorhaben aus den neuen Bewilligungen im Niedersächsischen Vorab werden im Folgenden vorgestellt:

Fraunhofer Projektzentrum Wolfsburg

Das geplante »Fraunhofer-Projektzentrum Wolfsburg« stellt ein neues Modell der interdisziplinären Kooperation mehrerer Fraunhofer-lnstitute dar. Es sieht eine enge Kooperation mit der Open Hybrid LabFactory e. V. (OHLF), der TU Braunschweig und der Industrie vor. Im Fokus der Einrichtung steht die Entwicklung von nachhaltigen, ressourcenschonenden Leichtbaustrukturen für Fahrzeuge. In heutigen Leichtbaulösungen in Kleinserien wird zwar das große Potential für Weiterentwicklungen durch Kombination verschiedener Werkstoffe und Entwicklung von Herstellungsverfahren von Hybridwerkstoffen bereits sichtbar. Allerdings eignen sich diese Prozesse wegen zu hoher Kosten und ineffizienter Ressourcennutzung derzeit nur für Nischenprodukte. Durch einen interdisziplinären Lösungsansatz sehen die beteiligten Fraunhofer-Institute und ihre Kooperationspartner die Chance, die gesamte Prozesskette für Leichtbaustrukturen zu entwickeln und großseriennah zu erproben. – Die Errichtung des Projektzentrums wird mit insgesamt rund 20 Millionen Euro unterstützt.

Forschungsverbund Eskalationsforschung zur Kommunikation großer Infrastruktur- und Bauvorhaben

Nur ein Beispiel für den Widerstand, auf den große Infrastruktur- und Bauvorhaben stoßen können, sind die unter dem Stichwort "Stuttgart 21" berühmt-berüchtigten Auseinandersetzungen beim Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs. Was darüber entscheidet, ob ein solches Großvorhaben erfolgreich realisiert werden kann oder in eine Eskalation führt, ist noch weitgehend unbekannt. Bisherige Erklärungsversuche haben sich auf den Einzelfall beschränkt oder das Problem aus einer rein disziplinären Perspektive betrachtet. Das vor allem an der TU Braunschweig (Prof. Dr. Nils C. Bandelow) angesiedelte Verbundvorhaben geht davon aus, dass es eine Grundlogik der Eskalation und De-Eskalation bei Infrastruktur- und Bauvorhaben gibt, die nur interdisziplinär verstanden werden kann. So sind rechtswissenschaftliche, sozialwissenschaftliche, bauingenieurwissenschaftliche und sozialpsychologische Teilprojekte geplant. In diesen wird unter anderem untersucht, inwieweit unterschiedliche rechtliche Rahmenbedingungen der Öffentlichkeitsbeteiligung, politische Akteurskonstellationen, Veränderungen des Kosten-Nutzen-Verhältnisses und Verzerrungen in der Informationsverarbeitung der Konfliktparteien den Grad der Eskalation bestimmen. – Das Verbundvorhaben wird mit 1,3 Millionen Euro gefördert.

In der aktuellen Kuratoriumssitzung wurden auch zwei Millionen Euro bewilligt, um die „Niedersachsenprofessur“ weiterzuführen. Das bundesweit einmalige Programm erlaubt es herausragenden Forschern, die die Pensionsgrenze erreicht haben, weiterhin an niedersächsischen Universitäten zu wirken. Eine neue Ausschreibung erfolgt noch in diesem Jahr.

Niedersächsisches Vorab

Nach § 8 Abs. 2 der Satzung der VolkswagenStiftung setzt sich das „Vorab“ aus drei Teilen zusammen: Es umfasst zum einen den Gegenwert der jährlichen Dividende auf nominal 77,3 Millionen Euro VW-Aktien, der der VolkswagenStiftung aus der Beteiligung des Landes Niedersachsen an der Volkswagen Aktiengesellschaft zusteht, ferner den Ertrag aus der Anlage von 35,8 Millionen Euro aus einem Vertrag mit dem Land Niedersachsen von 1987 sowie zehn Prozent der übrigen zur Verfügung stehenden Fördermittel.

Kontakt

VolkswagenStiftung
Kommunikation
Jens Rehländer

Telefon: 0511 8381 380
E-Mail: rehlaender@volkswagenstiftung.de

VolkswagenStiftung
Niedersächsisches Vorab

Dr. Franz Dettenwanger

Telefon: 0511 8381 217
E-Mail: dettenwanger@volkswagenstiftung.de

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Artikel-Informationen

erstellt am:
27.06.2014

Ansprechpartner/in:
Pressestelle MWK

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

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