Neue Forschungsbauten für MHH und Leibniz Universität – Land nimmt Platz zwei ein
Lebenswissenschaften profitieren von 74 Millionen Euro Investitionen
Der Weg für Investitionen in Höhe von rund 74 Millionen Euro für zwei zukunftsweisende Forschungsbauten in den Lebenswissenschaften in Niedersachsen ist frei. Nach den positiven Empfehlungen des Wissenschaftsrats kann an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) für rund 54 Millionen Euro das Niedersächsische Zentrum für Biomedizintechnik/Implantatforschung (NZ-BMT) gebaut werden. An der Leibniz Universität Hannover (LUH) entsteht für rund 20 Millionen Euro das Zentrum für Biomolekulare Wirkstoffe (BMWZ). Rund 380 Wissenschaftler und Mitarbeiter sollen in den neuen Zentren arbeiten.
„Die erfolgreichen Kooperationen zwischen den Hochschulen in Hannover und mit wissenschaftlichen Einrichtungen in der Landeshauptstadt und Braunschweig bringen einmal mehr herausragende Ergebnisse“, sagte Wissenschaftsministerin Professor Dr. Johanna Wanka. Sie hob hervor, dass Niedersachsen im Bundesvergleich bei den seit 2007 durch Bund und Land als Gemeinschaftsaufgabe jeweils hälftig geförderten Forschungsbauten mit inzwischen elf Vorhaben und einer Bundesförderung in Höhe von rund 116 Millionen Euro im Ländervergleich auf dem zweiten Platz liege.
Die Implantatforschung ist ein übergreifendes Themenfeld der hannoverschen Hochschulen. Schon seit zehn Jahren arbeiten medizinische, ingenieurwissenschaftliche und naturwissenschaftliche Arbeitsgruppen der MHH, der LUH, der Tierärztlichen Hochschule und des Laserzentrums Hannover in diversen Forschungsprojekten erfolgreich zusammen, beispielsweise im Exzellenz-Cluster „REBIRTH“ und in verschiedenen Sonderforschungsbereichen - allerdings bisher an acht Standorten verstreut in der Region. Künftig wird es mit dem NZ-BMT einen zentralen Ort der gemeinsamen, hochkarätigen Forschung geben.
Die Weiterentwicklung von Wirk- und Naturstoffen zu Therapeutika gegen Infektionskrankheiten und Krebs ist der Schwerpunkt des BMWZ. Dieses ist ein wichtiger Baustein der im Dezember 2008 gegründeten Translationsallianz Niedersachsen (TRAIN). Sie fasst das biomedizinische Know-how in Hannover und Braunschweig zusammen. Auch die Niedersächsische Technische Hochschule (NTH) hat in den Biowissenschaften neue Wege in der Zusammenarbeit geebnet. Im BMWZ kann jetzt die chemisch-biologisch orientierte Wirkstoffforschung auf einem völlig neuen Ausstattungsniveau betrieben werden.
In seinen diesjährigen Empfehlungen zur Förderung von Forschungsbauten an Hochschulen befürwortet der Wissenschaftsrat insgesamt 13 Vorhaben in ganz Deutschland, deren Kosten 435,4 Millionen Euro betragen.
Der Wissenschaftsrat ist das wichtigste wissenschaftspolitische Beratungsgremium in Deutschland. Er wurde am 5. September 1957 gegründet und berät Bund und Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Weiterentwicklung des Hochschulsystems sowie der staatlichen Förderung von Forschungseinrichtungen und spricht hierzu Empfehlungen aus.
Artikel-Informationen
erstellt am:
06.07.2010
Ansprechpartner/in:
Herr Christian Stichternath
Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2544
Fax: 0511/120-99 2544