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Faktenblatt: Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N)

  • zwei Hauptstandorte: Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
  • 15.000 behandelte Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen pro Jahr
  • 16 assoziierte Mitglieder (Krankenhäuser und Praxen)
  • 8 Millionen Menschen im Versorgungsgebiet (Einwohner Niedersachsen)
  • rund 1.600 behandelte Patientinnen und Patienten im Rahmen klinischer Studien in 2018
  • rund 500 wissenschaftliche Publikationen zur Krebsforschung pro Jahr

Eine zentrale Rolle des CCC-N ist die enge und umfassende Zusammenarbeit und Vernetzung mit stationären und ambulanten Behandlungspartnern sowie Patientenorganisationen. Damit soll das gemeinsame Ziel einer bestmöglichen Versorgung von Krebspatienten in Niedersachsen erreicht werden. Dafür wurden zentrale Einrichtungen der beiden Standorte zusammengeführt bzw. für die gemeinsamen Forschungsaktivitäten harmonisiert. Wichtige Themenfelder und Aufgaben sind hierbei:

Translationale Forschung

Mit dem Zusammenschluss beider Standorte wurden die beiden stärksten Krebsforschungsbereiche von UMG und MHH, „Genome Dynamics“ und „Therapy Resistance“, zu einem gemeinsamen, innovativen und klinisch relevanten Forschungsthema „Therapeutische Anpassung an die Genomdynamik und Immunevasion bei Krebs“ zusammengefasst und weiterentwickelt. Dieses stellt ein einzigartiges wissenschaftliches Merkmal des CCC-N dar. Zudem wird es perspektivisch auch in das Forschungsnetzwerk des CCC-N integriert werden. Unter „Genome Dynamics“ werden Veränderungen der transkriptionellen Genregulation, Chromatinstruktur und der DNA-Reparation verstanden, die häufig bei bösartigen Erkrankungen vorkommen und gezielt medikamentös behandelt werden können. Neben diesen genetisch definierten Ursachen spielen auch immunogene Prozesse und deren Wechselwirkung mit epigenetischen Alterationen eine wichtige Rolle in der Resistenz gegenüber zytostatischen Therapien.

Studienplattform

Für das CCC Niedersachsen wurde eine gemeinsame Studienplattform eingerichtet. Dadurch sollen relevante onkologische Behandlungsansätze so schnell und effektiv wie möglich in klinische Studienkonzepte überführt und überregional ausgerollt werden. In der Studienplattform sind alle laufenden sowie geplanten Studien der beiden Standorte und deren

Kooperationspartner abgebildet. So können frühzeitig Patienten für eine mögliche Teilnahme angesprochen und eingebunden werden. Damit soll eine weitere Harmonisierung und Erhöhung der Sichtbarkeit klinischer Studienangebote für Krebspatienten in Niedersachsen erreicht werden.

Molekulares Tumorboard

Beide Standorte haben jeweils ein molekulares Tumorboard etabliert, in dem beide Universitätsstandorte und ihre Kooperationspartner definierte Patienten in ein standardisiertes und qualitätsgesichertes Programm einbeziehen können, das eine molekulare Diagnostik, Datenanalyse und -interpretation und interdisziplinäre Fallbesprechung mit anschließender Empfehlung zu einer innovativen Behandlung ermöglicht.

Die beiden Biobanken der UMG und MHH haben sich zu einer gemeinsamen Niedersächsischen Biobank zusammengeschlossen und entwickeln eine gemeinsame elektronische Infrastruktur. Sie erlaubt es klinischen Forscherinnen und Forscher über die beiden Standorte hinaus gemeinsame Forschungsfragestellungen zu erarbeiten. Dabei ist die Anfrage unabhängig vom Standort der Biomateriallagerung. Mit einer so genannten „Sammelstrategie“ beider Standorte sollen zukünftig so viele Gewebeproben wie möglich in einem gemeinsamen Register zur Verfügung stehen und diese für diagnostische und therapeutische Möglichkeiten nutzbar machen.

Netzwerkpartner

Das CCC-N will das Netzwerk mit seinen Kooperationspartnern in der Patientenversorgung sowie im Bereich der klinischen Studien und der Gesundheitsforschung ausbauen. Gemeinsame Projekte sind vor allem die Nutzung von Biobanken, die molekularen Tumorboards, die Studienplattform und die Nutzung einer Weiterbildungs- und Veranstaltungs-APP sowie der gemeinsamen Homepage, auf der u.a. alle Fortbildungen der Standorte jederzeit abgerufen werden können. Die Angebote der multidisziplinären Versorgung von Krebspatienten in Niedersachsen sollen dabei kontinuierlich ausgebaut werden.

IT-Strukturen

Das CCC-N braucht standardisierte IT-Infrastrukturen, diese nach und nach eingerichtet werden. Das betrifft den mittelfristigen Auf- und Ausbau gemeinsamer Strukturen für Datenmanagement und Datenintegration. Dies soll den Austausch von klinischen und wissenschaftlichen Daten möglich machen. Diese zentrale Aufgabe erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem HiGHmed-Konsortium, einer Initiative des BMBF zur umfassenden Datenvernetzung zwischen Hochschulen in Forschung und Patientenversorgung.

Patientenbeiräte

Vertreter beider Standorte (UMG und MHH) haben einen Patientenbeirat für das CCC-N als Vertretung der Selbsthilfegruppen ins Leben gerufen. Der Patientenbeirat hat Sitz und Stimmrecht im CCC-N, er steht im intensiven Austausch mit den Patientenvertretern und dem Vorstand des CCC-N.

Weitere Informationen unter: www.ccc-niedersachsen.eu

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