750 000 Erwachsene können in Niedersachsen nicht lesen und schreiben
Land richtet drei neue Zentren für Analphabeten in Hameln, Stade und Göttingen ein
Damit mehr Analphabeten in Niedersachsen lesen und schreiben lernen, richtet das Land drei neue Zentren in der Erwachsenenbildung ein. Zum 1. Oktober 2013 nehmen die drei Regionalen Grundbildungszentren ihre Arbeit auf. Sie entstehen bei der Ländlichen Erwachsenenbildung in Hameln, bei der Evangelischen Erwachsenenbildung in Stade und bei der Volkshochschule in Göttingen. Bislang gibt es Grundbildungszentren an den Volkshochschulen Braunschweig, Hannover, Oldenburg, Osnabrück und Lüneburg. Das Land unterstützt die acht Zentren jährlich mit 200 000 Euro.
Bisher erreichen die Einrichtungen der Erwachsenenbildung in Niedersachsen nur 9000 Analphabeten pro Jahr. „Wir wollen, dass mehr Frauen und Männer in den Kursen lesen und schreiben lernen“, sagte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajić, anlässlich des Weltalphabetisierungstages, der alljährlich am
8. September begangen wird. „Deshalb richten wir zusätzlich zu den fünf bestehenden Grundbildungszentren drei neue Anlaufstellen ein. Die Arbeit der acht Zentren ist bis 2016 gesichert.“ Damit beteiligt sich das Land an der Nationalen Strategie für Alphabetisierung und Grundbildung Erwachsener in Deutschland.
Bundesweit können nach der sogenannten Level-One Studie (leo) der Universität Hamburg 7,5 Millionen Erwachsene nicht lesen und schreiben. Allein in Niedersachsen sind es schätzungsweise 750 000. Weltweit gelten ein Fünftel aller erwachsenen Menschen als Analphabeten. Der Weltalphabetisierungstag wurde von der UNESCO im Anschluss an die Weltkonferenz zur Beseitigung des Analphabetentums im September 1965 in Teheran ins Leben gerufen und fand am 8. September 1966 erstmals statt.
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erstellt am:
06.09.2013
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