Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur Niedersachsen klar Logo

Die Löwenstadt als kulturelles Schaufenster der niedersächsischen Landesgeschichte

„1913 - Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne“


Der kulturelle Veranstaltungskalender Braunschweigs gestaltet sich in diesem Jahr als ein buntes Schaufenster der niedersächsischen Landesgeschichte vor 100 Jahren. Deshalb unterstützt das Land Niedersachsen das Kulturprojekt „1913 – Braunschweig zwischen Monarchie und Moderne“ in erheblichem Maße durch seine kulturellen Einrichtungen in der Löwenstadt. Die Besucher erwartet unter vielen weiteren kulturellen Höhepunkten eine Sonderausstellung mit dem Titel „1913 – Herrlich moderne Zeiten“ im Braunschweigischen Landesmuseum. Das Staatstheater Braunschweig beteiligt sich mit einer außergewöhnlichen Schauspielproduktion und Aufführungen von Arnold Schönbergs 1913 uraufgeführten „Gurre-Liedern“ und bietet konzertant einen Reigen von hochkarätigen Werken der Komponisten Gustav Mahler, Arnold Schönberg und Richard Strauss.

Anlässlich des Hochzeitsjubiläums von Viktoria Luise von Preußen und dem Thronfolger der Welfen, Ernst August von Hannover, beleuchtet die Löwenstadt Braunschweig auf vielfältige Weise den Zustand und die Funktion der Monarchie auf dem Weg in die Moderne. Ganz Europa war 1913 von einer großen Aufbruchstimmung der sozialen und kulturellen Eliten gekennzeichnet.

„Die hervorragende Zusammenarbeit der Braunschweiger Museen, des Staatstheaters Braunschweig und der freien Träger in der Stadt Braunschweig für dieses landes- und kulturgeschichtlich hochkarätige Projekt ist vorbildlich. Besonders freue mich, dass es uns für die Ausstellung im Landesmuseum gelungen ist, vom Haus Hannover das Original des Diamanten-Diadems von Victoria Luise für die gesamte Dauer der Ausstellung als Leihgabe zu erhalten“, sagte Kulturministerin Professor Dr. Johanna Wanka.

„Ich freue mich, dass das Land dieses wichtige Projekt unterstützt. Das ist konsequent, handelt es sich doch bei der Fürstenhochzeit im Jahr 1913 nicht nur um ein regionales, sondern ein niedersächsisches Ereignis, nämlich die Besteigung des Braunschweiger Thrones durch die Hannoverschen Thronerben“, sagte Dr. Gert Hoffmann, Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig und Präsident der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz.

Das Braunschweigische Landesmuseum wird mit der Ausstellung „1913 – Herrlich moderne Zeiten“ vom 25. Mai 2013 an dem Publikum einen Zugang zur braunschweigischen Landesgeschichte um die Jahrhundertwende verschaffen und damit zugleich auch Einblicke in die Gesamtzusammenhänge deutscher Geschichte bieten. Ausgehend von der Hochzeit zwischen Viktoria Luise von Preußen und Ernst August von Hannover beleuchtet die Ausstellung historisch-kritisch Zustand und Funktion der Monarchie in einer sich politisch, wissenschaftlich, technisch, wirtschaftlich und kulturell rasant modernisierenden Gesellschaft.

„In dieser Zeit erlebten die Menschen einen grundlegenden Wandel, an dessen Ende das moderne Europa stand. Monarchie und Imperialismus, Arbeiterbewegung und Frauenwahlrecht, Automobil und Zeppelin, Fotografie und Telefon, Hysterie und Psychoanalyse – es waren intensive, bewegte Zeiten, die die Gesellschaft um 1900 herum erlebte, bis der Ausbruch des Ersten Weltkriegs die Zeitenwende einleitete“, schildert Museumsdirektorin Dr. Heike Pöppelmann. Das Museum bietet dazu eine zweiteilige Ausstellungsreihe aus braunschweigischer Sicht an. Der erste Teil befasst sich unter dem Titel „1913 – Herrlich moderne Zeiten“ mit den Entwicklungen bis 1913, im zweiten Teil werden ab Juli 2014 unter dem Titel „1914 – Schrecklich kriegerische Zeiten“ der Erste Weltkrieg und seine Auswirkungen auf das Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel thematisiert.

Das Staatstheater Braunschweig präsentiert mit mehr als 350 Mitwirkenden Arnold Schönbergs 1913 uraufgeführte „Gurre-Lieder“ in Braunschweig und Berlin. Vor 100 Jahren porträtierte der Dramatiker Carl Sternheim die wohl wirtschaftlich, politisch und ideologisch prägendste Klasse seiner Zeit - das Bürgertum. Unter den Stücken seines Zyklus‘ „Aus dem bürgerlichen Heldenleben“ fassen drei die Geschichte der Familie Maske zusammen: Als Lustspiel in „Die Hose“, als Komödie in „Der Snob“, als Schauspiel in „1913“. „Den sozialen Aufstieg der Maskes von der Wohnstube des kleinen Beamten Theobald zur herrschaftlichen Residenz des Sohnes und Konzernchefs Christian schildert Sternheim als wahrhaftiges, mitunter satirisches und brisantes Fallbeispiel und in die Zukunft weisendes Epochengemälde“, so Generalindendant Joachim Klement.

Die Doppelgesichtigkeit der Zeit des Übergangs zwischen Belle Époque und Moderne mit ihren Phänomenen des wissenschaftlichen und künstlerischen Aufbruchs sowie des politischen Umbruchs und Niedergangs ist in frappierender Weise abgebildet im Werk der Komponisten Gustav Mahler, Arnold Schönberg und Richard Strauss. Deshalb ergänzt das Staatsorchester, das in dieser Saison sein 425. Jubiläum feiert, mit einem Konzert seines Ehrendirigenten Stefan Soltesz und gleich drei Konzerten unter der Leitung des Generalmusikdirektors Alexander Joel die „Gurre-Lieder“ mit den Aufführungen der Sinfonien Nr. 1 und Nr. 6 von Gustav Mahler und der „Alpensinfonie“ von Richard Strauss zu einer Konzertreihe unter der Themenüberschrift „Der letzte Glanz der Sinfonie“. Strauss‘ spätromantischer „Alpensinfonie“ in der Konzertreihe ist im Musiktheater die seinerzeit skandalös neutönende Literaturoper „Salome“ gegenübergestellt.

Piktogramm für Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.01.2013

Ansprechpartner/in:
Pressestelle MWK

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln