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Agenda zukunft.niedersachsen

Wir stehen vor der Aufgabe

  • unsere Lebens- und Wirtschaftsweise so zu verändern, dass sie langfristig ökologisch, sozial und ökonomisch tragfähig ist (Transformation);
  • unsere demokratische Gesellschaft so widerstandsfähig und solidarisch, reaktionsschnell und anpassungsfähig zu gestalten, dass sie zukünftigen Herausforderungen gewachsen ist (Resilienz), und
  • im Anbetracht großer Herausforderungen unsere positiven Gestaltungsmöglichkeiten herauszustellen und Gestaltungsfähigkeiten auszubauen (Zukunftsorientierung).

Um diese Aufgabe zu bewältigen, braucht es die Unterstützung einer leistungsfähigen und innovativen niedersächsischen Wissenschaft, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst, intrinsisch motiviert und international vernetzt ist, die gleichzeitig nach wissen­schaftlicher Exzellenz und gesellschaftlichem Fortschritt strebt und dafür auf moderne Infrastrukturen zurückgreifen kann. Denn Wissenschaft wird nur dann dauerhaft und nachhaltig der Gesellschaft dienen können, wenn sie ihren eigenen Ansprüchen und Erfolgskriterien gerecht wird. Daher ist eine hohe wissenschaftliche Qualität unabdingbar, die sich beispielsweise durch Erfolge in der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern äußert.

Uns leitet die Überzeugung, dass

  • für die unmittelbar anstehende Transformation und Zukunftsgestaltung eine klare Priorisierung von Maßnahmen notwendig ist,
  • für die zukünftige Reaktionsfähigkeit und Resilienz gleichermaßen wissenschaftliche Tiefe, Breite und Vielfalt sowie ein klarer politischer Rahmen und eingespielte Mechanismen des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Politik, Wirtschaft sowie Gesellschaft erforderlich sind,
  • für die Zukunftsorientierung und -begeisterung sowohl Bildung und Kreativität, Gestaltungs­kompetenz und -wille, beschleunigte kooperative Erarbeitung und Vermittlung neuer Lösungen notwendige Voraussetzungen sind.

Das Land Niedersachsen hat im Programm zukunft.niedersachsen dank der Sonderdividende 2022 die Möglichkeit, zusätzliche Investitionen im Umfang von 576,3 Millionen Euro zu initiieren, um gleichzeitig die notwendige Transformation zu gestalten und das Wissen­schafts­system nachhaltig zu stärken.

Ziel ist es, im Zeitraum 2023 – 2027 die Mittel insbesondere für solche Vorhaben einzusetzen, die innerhalb von fünf bis zehn Jahren eine spürbare Wirkung entfalten, den Fortschritt in Zeiten des Wandels unterstützen und die notwendigen systemischen Veränderungen vorantreiben. Transformation, Digitalität und Spitzenforschung sind die Zukunftsfelder, an denen wir uns dabei orientieren.

Hierzu braucht es Beiträge aller wissenschaftlicher Disziplinen ebenso wie deren inter­disziplinäre Zusammenarbeit über das gesamte Fächerspektrum hinweg. Es ist zwingend notwendig, dass bereits in der Konzeptionsphase Umsetzungspartner einbezogen und auch in der Folge beteiligt werden. Aufgrund der damit verbundenen Wissensgenerierung und -zirkulation und den dabei entstehenden Netzwerken profitieren Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen.

Die Fördermaßnahmen werden die strukturelle Weiter­entwicklung der Wissenschaft, Schwer­punktinitiativen und die Gewinnung von wissen­schaftlichen Spitzentalenten ermöglichen. Wir wollen die Mittel aus der Sonderdividende gemeinsam mit der VolkswagenStiftung sowie den Hochschulen und Forschungseinrichtungen als Hebel nutzen, um der Transformationsforschung und der Wissenschaft im Land den größt­möglichen Schub zu verleihen.

A. Zukunftsfelder

Auf der Grundlage der Beratungen mit der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen, mit der VolkswagenStiftung und mit den Hochschulen in Niedersachsen werden wir in drei Zukunftsfeldern handeln:

Zukunftsfeld 1: Transformation

Wir priorisieren in den kommenden Jahren folgende Transformationsbereiche, die von zentralen menschlichen Grundbedürfnissen ausgehen und solche globalen Zukunftschancen adressieren, in denen das niedersächsische Wissenschafts- und Wirtschafts­system seine Stärken hat. Alle Themenfelder sind miteinander vernetzt und bedingen sich gegenseitig. So wird beispielsweise eine „Circular Society“ nur gelingen, wenn die Kreislaufwirtschaft mit erneuerbaren Energien und dem Einsatz digitaler Technologien vorangetrieben wird. Daher müssen die vielfachen Wechselwirkungen zwischen den Trans­formations­bereichen ebenso berücksichtigt werden wie die Auswirkungen des Klimawandels. Dies erfordert in der Regel eine Zusammenarbeit von naturwissenschaftlich-technischen mit geistes- und gesellschafts­wissenschaftlichen Disziplinen.

Energie- und Mobilitätswende

Energie: Niedersachsen leistet erhebliche Beiträge zu einer dekarbonisierten, unabhängigen und intelligenten Energiegewinnung, -verteilung und -speicherung, die die gesamte Kette der Energie­forschung vom Rohstoff über Speicherung, die Verfahrens- und Energietechnik bis zur Energiekonversion abdeckt. Hierzu gehören insb. Batterien, Energie­informatik, Solar- und Windenergie, Turbinen- und Kraftwerke, vernetzte und dezentrale Energiesysteme, Sektorenkopplung (u.a. Wasser, Strom, Wärme, Verkehr), Speicher­technologien, Wasserstoff sowie tiefe Geothermie.

Mobilität: Mobilität ist ein Grundbedürfnis, das möglichst klima­verträglich und ressourcenschonend gestillt werden muss. Themen sind die Dekarbonisierung und kluge Vernetzung unterschiedlicher Mobilitätsformen zu Land, Wasser und Luft; inkl. automatisierter bzw. autonomer Fahrzeuge und intermodaler Mobilitäts­konzepte. Dies gilt es auch bei den Chancen der wirtschaftlichen Nutzung des Weltraums frühzeitig zu berücksichtigen.

Ressourcenschonendes Wirtschaften

Kreislaufwirtschaft („Circular Economy“): Um Ressourceneinsatz, Abfälle und Abhängigkeiten zu minimieren und damit nachhaltige und resiliente Wirtschaftssysteme zu etablieren, hat die wissenschaftliche Unterstützung der konsequenten Einführung einer Kreislauf­wirtschaft, die von den Rohstoffen ausgehend alle Produktions- und Konsum­bereiche durchzieht, eine zentrale Bedeutung. Hierzu bedarf es u.a. der Entwicklung neuer Materialien, der Biologisierung und Digitalisierung von Produktion, Organisation und Logistik sowie umfassender und energie­sparender Formen des Recyclings.

Ernährungs- und Agrarsystem: Ernährungssysteme sind gleichzeitig Treiber und Leidtragende von Klimaerhitzung, Umwelt­degradierung und Biodiversitätsverlust. Neue integrierte Konzepte ermöglichen nachhaltigere und besser angepasste Systeme. Forschung und Entwicklung im Hinblick auf eine Bioökonomie bieten große Trans­formationspotenziale und wissenschaftliche Chancen.

Gesundes Leben – Gesunde Lebensräume

Gesundheit und Medizin: Ob alternde Gesellschaft, Pandemieprävention und -bekämpfung, individualisierte Medizin, Pflege, Medikamentenentwicklung, medizinische Versorgung, Krebserkrankungen in der Fläche oder gesundheitliche Herausforderungen der Klimakrise, die niedersächsischen Stärken in Medizintechnik, Infektionsforschung, Hörforschung, Herz-Kreislauf oder Transplantation haben eine hohe Relevanz für unser zukünftiges Wohlergehen.

Lebens- und Nutzungsräume: Städte sind Wohn- und Arbeitsstätten eines Großteils der Menschheit. Es ist eine zentrale Herausforderung Lösungen zu entwickeln, um Metropolen zu lebenswerten, klimaangepassten „Städten der Zukunft“ und „smart cities“ umzubauen. Ländliche Räume benötigen zukunftsfähige Konzepte, um ihre Funktionsfähigkeit zu erhalten. Wir müssen die Wasserversorgung in einem sich ändernden Klima sicherstellen: Trinkwasser, Brauchwasser und Abwasser ebenso wie der Schutz vor Extremereignissen verlangen neue Lösungen. Küsten und Meere sind wichtige Nutzungsgebiete (Rohstoffe, Energie) und Schutzräume für wertvolle Öko­systeme; eine naturverträgliche Nutzung hat ebenso wie der Küstenschutz bei steigendem Meeresspiegel hohe Relevanz.

Kompetenz und Wissen

Studium und Lebenslanges Lernen: Wissen verändert sich. Ein einmal gelernter Fächerkanon ist nicht mehr ausreichend, um sich in zunehmend komplexen und schnell wandelnden Realitäten zurechtzufinden und ihnen offen, resilient und verantwortungsvoll entgegenzutreten. An die Stelle von statischen Bildungsinhalten treten daher Transformations- und Problemlösekompetenzen, die durch lebenslanges Lernen stetig gefordert und erweitert werden müssen. Sie befähigen Menschen in einem im weitesten Sinne (sozial-) unternehmerischen „Mindset“ Innovation voranzubringen und die Zukunft als „Change-Agents“ aktiv zu gestalten. Wissen selbst muss verstanden werden als eine nicht statische und beständig wachsende, wertvolle Ressource, auf deren Basis Transformationsprozesse angestoßen werden.

Bildungsforschung: Der Ausbau der Bildungsforschung muss ein zentrales Anliegen einer für transformative Prozesse vorbereitenden Agenda sein. Die Bildungsforschung gibt Antworten auf die Anforderungen an Bildungsbiographien von Menschen, die unsere Zukunft verantwortungsvoll gestalten. Zugleich gibt sie Hinweise auf die optimale Gestaltung sich verändernder Kompetenzprofile in der Bildung, sowohl im Bildungskanon (künftiger) Lehrkräfte, im primären, sekundären und tertiären Bildungssystem, im Bereich des informellen Lernens und im Kontext des lebenslangen Lernens. In diesen Bereich fallen daher explizit auch Beiträge aus der Wissenschafts- und Hochschulforschung, bspw. mit ihren Arbeiten zur Wechselbeziehung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Zukunftsfeld 2: Digitalität

Der rapide Fortschritt im Bereich der Künstlichen Intelligenz und die überragende Bedeutung von Daten als Schlüsselressource für Forschung und Wertschöpfung erfordern eine fokussierte Weiterentwicklung des digitalen Wissenschaftsstandortes Niedersachsen. Kernthemen sind die Automatisierung und Robotik, Methoden der Künstlichen Intelligenz und der Datenwissenschaften, Cybersicherheit sowie digitalisierte Wertschöpfungsketten. Zusammen mit künftigen technischen Potenzialen (Quantencomputer) sind dies inhaltliche Themen im besonderen Fokus. Hierzu gehören genauso Investitionen in Infrastrukturen wie in die weitere Vernetzung der Hochschulstandorte in Niedersachsen und darüber hinaus. Diese bilden die notwendige technische Basis, um begabte Studierende und talentierte Forschende für unser Land zu gewinnen. Darüber hinaus werden wir weiter in die Entwicklung moderner digitaler Lehr-, Lern- und Prüfungsformate sowie dazu passender didaktischer Konzepte investieren. Für die KI-Forschung und das Forschungsdaten-Management werden wir gemeinsam mit den Hochschulen hochrangige und sehr gut ausgestattete Berufungen finanzieren. Wir werden die Vernetzung mit der außeruniversitären Forschung und der Anwendung in Wirtschaft, Verwaltung und Kultur fördern. Wir wollen die Hochschulverwaltungen schnell und nachhaltig digitalisieren und die Resilienz der IT-Infrastruktur der Wissenschaft sichern. Mit dem Verbund „Hochschule.digital Niedersachsen“ besitzen wir eine landesweite Struktur, die uns bei der schnellen und zielgerichteten Umsetzung helfen wird.

Zukunftsfeld 3: Spitzenforschung

Wir werden diejenigen Universitätsstandorte in Niedersachsen unterstützen, die das Potenzial besitzen, im Wettbewerb der besten Universitäten zu bestehen. Die Einzelmaßnahmen werden im direkten Austausch mit den Standorten und im Lichte der Potenzialanalyse der Wissenschaftlichen Kommission Nieder­sachsen jeweils standortspezifisch entwickelt und müssen durch ein entsprechendes strategisches Entwicklungskonzept der Universitäten unterfüttert sein. Zudem werden wir die Gewinnung herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie die erkenntnisgetriebene Grundlagenforschung unterstützen.

B. Wissenschaftspolitische Ziele und Instrumente

Das Programm zukunft.niedersachsen bietet die einzigartige Möglichkeit Forschungsfelder und Wissenschaftsstrukturen weiterzuentwickeln bzw. neu aufzustellen.

Gemeinsam mit den Hochschulen und den außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen verfolgen wir den Anspruch, eine strukturelle Stärkung des Wissenschaftssystems in Nieder­sachsen zu erreichen. Hierzu wollen wir die Hochschulen bei ihrer strategischen Ausrichtung und ihrer Profilbildung unterstützen. Wir wollen intensivierte Kooperationen zwischen den niedersächsischen Hochschulen sowie den Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen schaffen und die Ansiedlung neuer Forschungsinstitute unterstützen. Wir wollen die verstärkte Einbindung in internationale Netzwerke ebenso fördern wie vermehrte umsetzungsorientierte Kooperationen mit Partnern in Gesellschaft und Wirtschaft. Weitere Anregungen sind im Laufe der Legislatur­periode von der Potenzialanalyse der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen zu erwarten. Mit diesem Vorgehen wird sich Niedersachsen im nationalen und internationalen Kontext noch sichtbarer positionieren.

Übergreifende Zielsetzungen sind:

Profilieren: Transformation made in Niedersachsen. Von der Grundlagen- bis zur angewandten Forschung, von der Lehre über Transfer- und Transformationsprojekte bis zum Start-up setzen wir in der Wissenschaftsförderung klare Prioritäten in den Bereichen, die die Zukunft der Menschen betreffen. Diese Schwerpunktsetzung schafft Identifikation und Aufmerksamkeit, zieht Spitzenkräfte und Talente an, die angetrieben werden von der Begeisterung Probleme zu lösen, Zukunft zu gestalten und Gesellschaft voranzubringen. Gleichzeitig bilden wir die dringend benötigten Transformationsfachkräfte von morgen aus.

Positionieren: Spitzenforschung. Herausragende Leistungen und internationale Reputation sind in der Wissenschaft zentral, um die besten Köpfe zu gewinnen, kritische Masse zu entwickeln und im internationalen Wettbewerb und Austausch ganz vorne mit dabei zu sein. Schon jetzt ist Niedersachsen in zahlreichen Forschungsfeldern weltweit führend und besitzt einmalige Forschungsinfrastrukturen. Diese Position werden wir ausbauen, denn exzellente Ideen aus unterschiedlichen Bereichen befruchten sich gegenseitig.

Skalieren: Groß Denken. Wir schaffen Stellen für neues wissenschaftliches Personal, ermöglichen den Kompetenz- und Reputationsausbau, finanzieren Forschungs­infra­strukturen und Real­labore. Wir setzen auf die Gründung von neuen Instituten und Infra­strukturen und werden diese im Zeitraum der nächsten zehn Jahre auch für die gemeinsame Förderung von Bund und Ländern wettbewerbsfähig machen.

Dazu werden wir Partner wie die Max-Planck-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und die Fraunhofer-Gesellschaft bis 2024 einladen, gemeinsame Ideen in unserem Land umzusetzen und dauerhaft mit uns zusammenzuarbeiten.

Wir werden noch in diesem Jahr mit Unterstützung eines zeitlich befristet eingesetzten Forschungs- und Innovationsrats das Transfer- und Anwendungspotenzial niedersächsischer Hochschulen prüfen und Entwicklungsbedarfe benennen. Wir verfolgen dabei ein weites Innovationsverständnis, getragen von einer umfassenden Konzeption des Wissensaustausches, der die Sozial- und Geisteswissenschaften ebenso einschließt wie die Kooperation mit zahlreichen gesellschaftlichen Akteursgruppen. Gemeinsam mit anderen Ressorts werden wir die Transfer- und Gründungsaktivitäten in Niedersachsen stärken, indem wir Forschungs-, Innovations- und Wirtschaftsförderung gezielt und ohne Reibungsverluste aufeinander beziehen. Die Arbeiten des Forschungs- und Innovationsrats sollen bis zur Mitte der Legislaturperiode in eine ressortübergreifende Innovationspolitik münden.

Strukturieren: Wissenschaftsräume gestalten. Im Einklang mit ersten Empfehlungen aus dem Potenzialanalyseprozess der Wissenschaftlichen Kommission Niedersachsen stärken wir bestehende Kooperationen und schaffen im Rahmen der Forschungs- und Transfer­verbünde neue Kooperationen zwischen Universitäten, Hoch­schulen für angewandte Wissenschaft, außeruniversitärer Forschungseinrichtungen und Unter­nehmen. In Folge werden auch neue Formen der organisatorischen Kooperationen und abgestimmten Arbeitsteilung bzw. Schwerpunktbildung zwischen den wissen­schaftlichen Partnern möglich und tragen zu einem effizienten strukturierten Wissenschaftssystem bei.

Umsetzung: Die folgenden Instrumente sind vorgesehen und deren Auswahl wird auf den jeweiligen Förderbereich und Förderziel abgestimmt.

Missionsorientierte Forschungs- und Transferverbünde: Insbesondere pro-aktiv gestaltete, interdisziplinäre Verbünde mit klaren, ambitionierten aber erreichbaren Zielen und breiter Abdeckung von der Grundlagenforschung bis zur Überführung in die Anwendung. Die Auswahl der Konsortien basiert auf inhaltlicher Kompetenz und Qualität; es ist nicht notwendig und zielführend, stets landesweite Verbünde vorzusehen.

Professuren und Nachwuchsstellen: Anschubfinanzierung für neue/vorgezogene Professuren oder Leitungsstellen für Nachwuchsgruppen, um herausragende Köpfe für Forschung und Lehre nach Niedersachsen zu holen, teilweise mit Bezug zu den zuvor genannten Verbünden. Auch Unterstützung von Hochschulen bei der Einwerbung von Alexander-von-Humboldt Professuren.

Reallabore: Wissenschaft, die unter realen Bedingungen und Beteiligung der Praxis Interventionen vornimmt, deren Auswirkungen beobachtet und Empfehlungen für weitere Maßnahmen abgibt; falls möglich und notwendig unter Befreiung des üblichen regulatorischen Rahmens.

Challenges: Formulierung von konkreten Bedarfen bzw. Herausforderungen, deren Lösung als Wettbewerb ausgeschrieben wird. Auf Basis von Skizzen erfolgt die Vorauswahl der erfolg­versprechendsten Ideen und zeitgleiche Förderung unterschiedlicher Konzepte; abschließende Prämierung des besten Konzepts.

Forschungsinfrastrukturen: Förderung modernster Infrastrukturen in prioritären Bereichen bei Hochschulen und regionalen Forschungseinrichtungen; u.a. im Bereich Forschungsdaten.

Start-Up-Förderung: Gezielte Unterstützung von Gründungsvorhaben, die zu Start-ups in Transformationsbereichen führen; zur Vorbereitung auch Ausweitung der Gründungs­sensibilisierung und -befähigung (z.B. Vermittlung von Kreativ- und Innovationsmethoden, Gestaltungskompetenz etc.).

Internationale Kooperation: Um in globalen Zukunftsfeldern Ergebnisse zu erzielen, ist selbstverständlich eine Kooperation mit wissenschaftlichen Organisationen außerhalb des Landes unabdingbar. Es wird daher ein Anteil der Förderung auch für nicht-niedersächsische Kooperationspartner vorgesehen. Zudem wird die Antragstellung für ERC-Grants weiterhin gezielt unterstützt, die eine gewichtige internationale Signalwirkung besitzen.

Wissenschaftskommunikation: Um Neugier und Begeisterung für Forschungs­ergebnisse und mutige Zukunftsentwürfe zu wecken, eine kritische Auseinandersetzung zu ermöglichen und den gesellschaftlichen Fortschritt der Transformationsforschung aufzuzeigen, braucht es geeignete Kommunikationsformate, die unmittelbar in die übrigen Instrumente einzubinden sind.

Wir werden die Forschungsagenda im Zeitraum 2023 – 2027 schrittweise umsetzen. Erste Förder­entscheidungen werden bereits im Jahr 2023 getroffen. Dabei werden wir Laufzeiten der Finanzierung bis zu zehn Jahre ermöglichen. Bei der vielfältigen, anspruchsvollen und qualitäts­gesicherten Umsetzung dieser Agenda in den nächsten Jahren wissen wir mit der VolkswagenStiftung, der Wissenschaftlichen Kommission Nieder­sachsen, den Hochschulen, den außeruniversitären Forschungseinrichtungen und dem Innovationszentrum Niedersachsen kompetente Partner an unserer Seite, deren Unterstützung wesentlich zum Gelingen der Forschungsagenda beiträgt.

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