Verdienstkreuz 1. Klasse für Herbert Jäckle
Entwicklungsbiologe hat den Weg für innovative Therapien gebahnt
Der Wissenschaftsminister betonte, dass Jäckle gemeinsam mit dem Präsidenten der Max-Planck-Gesellschaft, Professor Dr. Peter Gruss, ein Musterbeispiel dafür sei, wie Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung erfolgreich in die medizinische Anwendung überführt werden können. Beide Wissenschaftler haben wegweisende Arbeiten zum Verständnis der frühen Embryonalentwicklung im Wesentlichen am Modellorganismus der Fruchtfliege durchgeführt. Ausgehend von diesen Experimenten hat Jäckle eine Reihe von Schaltergenen und molekulare Regelmechanismen identifiziert, die auch beim Menschen für die Bildung von Organen grundlegend sind. Diese Erkenntnisse des Biologen bereiten den Boden für die Entwicklung vollständig neuer und innovativer Therapieansätze. Sie könnten zur körpereigenen Wiederherstellung defekter Organstrukturen und -funktionen – wie bei Diabetes oder Fettleibigkeit – eingesetzt werden. In einer gemeinsam mit Gruss gegründeten Firma in Göttingen wird daran gearbeitet, ihre neuen Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung in die Anwendung zu überführen.
Vor acht Jahren hat der heute 60-Jährige Jäckle zudem das Amt des Vizepräsidenten der Max-Planck-Gesellschaft übernommen. Seine kreativen Ideen haben die deutsche Wissenschaftslandschaft seither verändert. Vor allem bemüht er sich um die Rekrutierung der besten jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt für den Standort Deutschland. Auf seine Initiative geht unter anderem die Entwicklung eines erfolgreichen Konzepts zur Nachwuchsförderung innerhalb der Max-Planck-Gesellschaft zurück.
Jäckle pflegt vielfältige internationale Kooperationen, wie beispielsweise zum Weizmann Institut im israelischen Rehovot, von dem er auch die Ehrendoktorwürde der Philosophie verliehen bekam. Zu den zahlreichen Preisen, mit denen der Entwicklungsbiologe ausgezeichnet wurde, zählen der Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Karl Ritter von Frisch-Medaille, der Otto-Bayer-Preis, der Louis Jeantet-Preis für Medizin und der Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Im Jahr 1999 wurde ihm zusammen mit Gruss der „Deutsche Zukunftspreis“ des Bundespräsidenten verliehen. Drei Jahre danach erhielt er den Kooperationspreis Wissenschaft - Wirtschaft des Landes Niedersachsen.
Bildhinweis:
Ein Foto von Professor Dr. Herbert Jäckle können Sie zum honorarfreien Abdruck unter folgendem Link herunterladen:
www.mpibpc.mpg.de/downloads/pr/presse/jaeckle.jpg(Foto: Böttcher-Gajewski, MPI für biophysikalische Chemie)
Artikel-Informationen
erstellt am:
25.03.2010
Ansprechpartner/in:
Herr Christian Stichternath
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