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Eine königliche Sammlung gibt Einblick in die Landesgeschichte

Neues Münzkabinett im Landesmuseum Hannover


HANNOVER. Unter dem Titel „Eine königliche Sammlung“ sind heute offiziell Teile des Niedersächsischen Münzkabinetts in ihrem neuen Domizil, dem Landesmuseum Hannover, vorgestellt worden. Kulturministerin Professorin Dr. Johanna Wanka übernahm symbolisch die rund 43.000 Objekte zählende Sammlung von Michael Münch, der bei der Deutschen Bank in Frankfurt unter anderem das kulturelle Engagement in Deutschland verantwortet. Das Land Niedersachsen und die Deutsche Bank hatten bereits im Dezember 2009 einen Kauf- und Übertragungsvertrag über das Münzkabinett geschlossen. Die fünf Millionen Euro für den Ankauf stammen aus dem Aufstockungsprogramm Niedersachsen des Konjunkturpakets II.

„Die wertvollen und außergewöhnlichen Sammlungsstücke stehen für mehrere Jahrhunderte Landesgeschichte und gewähren einen einmaligen Einblick in die Schatzkammer der Könige von Hannover. Deshalb war es für die Landesregierung immer entscheidend, diese bedeutende Sammlung vollständig zu erhalten und der Öffentlichkeit präsentieren zu können“, sagte Wanka. „Unser Dank gilt der Deutschen Bank, die die Sammlung vor mehr als 25 Jahren für den Erhalt in Niedersachsen erworben hat“, so die Kulturministerin.

Michael Münch von der Deutschen Bank sagte: „Mit der Übertragung an das Land Niedersachsen konnten wir für das Münzkabinett eine gute und dauerhafte Lösung finden, die auch den Interessen des Landes und seiner Bürger entspricht. Dieses Ziel haben wir immer erreichen wollen. Wir danken dem Land für die konstruktiven Gespräche und beglückwünschen das Landesmuseum, diesen Schatz fortan präsentieren zu können.“

Im Mittelpunkt der aktuellen Schau stehen mehr als einhundert ausgewählte Stücke aus der rund 43.000 Objekte umfassenden Sammlung des Mittelalters und der Neuzeit. Diese besteht aus Münzen, Medaillen und Plaketten, Marken und Zeichen, Orden und Ehrenzeichen sowie archäologischen Funden. Die geografischen Sammlungsschwerpunkte liegen vor allem in Niedersachsen, Großbritannien und Irland sowie den britischen Kolonien. Dies ist bedingt durch die Personalunion zwischen dem Kurfürstentum und späteren Königreich Hannover und dem Königreich Großbritannien (1714-1837).

Begründet wurde die Sammlung im 17. Jahrhundert durch den Loccumer Abt Gerhard Wolter Molanus. Die früheste schriftliche Erwähnung verdanken wir dem Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz. Im Jahr 1745 erwarb Georg II., König von Großbritannien und Kurfürst von Hannover, große Teile der Sammlung. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts blieb das Königliche Münzkabinett Teil der Königlichen Bibliothek in Hannover. Die Standorte wechselten in der rund 300-jährigen Geschichte häufig. Nach der preußischen Übernahme des Königreichs Hannover im Jahre 1866 ließ Georg V. die Münzsammlung in sein österreichisches Exil überführen. Ab 1934 war sie im Schloss Blankenburg und ab 1945 im Schloss Marienburg untergebracht.

Im Jahre 1983 erwarb die Deutsche Bank das ehemalige Königliche Münzkabinett. Die Sammlung konnte damit in ihrem Bestand gesichert werden. Sie wurde unter dem Namen Niedersächsisches Münzkabinett der Deutschen Bank in das Gesamtverzeichnis national wertvollen Kulturgutes eingetragen und erstmals wieder in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dies war nicht zuletzt durch die Unterstützung des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur sowie des Landesmuseums möglich, die von 1984 an die wissenschaftliche Betreuung sicherstellten.

Hochauflösendes Bildmaterial und weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Landesmuseums Hannover unter:

www.landesmuseum-hannover.de

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Artikel-Informationen

erstellt am:
03.09.2010
zuletzt aktualisiert am:
03.03.2011

Ansprechpartner/in:
Herr Christian Stichternath

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2544
Fax: 0511/120-99 2544

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