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New York-Stipendium 2020 für Braunschweiger Künstler Malte Bartsch

Interaktive Kunst überzeugt die Fachjury


Der Braunschweiger Künstler Malte Bartsch (*1984) erhält das New York-Stipendium 2020. Die gemeinsam vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Niedersächsischen Sparkassenstiftung vergebene Förderung ermöglicht dem Künstler einen Jahresaufenthalt in der US-Metropole.

„Künstlerisches Schaffen lebt von neuen Anregungen. Mit dem New York-Stipendium unterstützen wir herausragende junge Künstlerinnen und Künstler aus Niedersachsen bei ihrer Entwicklung“, so der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler. „Ich wünsche Malte Bartsch einen interessanten Aufenthalt in New York mit spannenden Begegnungen und neuen Projekten.“

„Wir freuen uns sehr, dass die Jury Malte Bartsch als nächsten New York-Stipendiaten ausgewählt hat. Ganz sicher wird auch ihm der Aufenthalt in der Metropole wichtige Impulse für sein weiteres künstlerisches Schaffen geben“, betont Dr. Johannes Janssen, Direktor der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.

Der zwölfmonatige Aufenthalt in New York beginnt am 1. Januar 2020. Die Förderung beinhaltet neben einem monatlichen Stipendium in Höhe von 1.500 Euro pauschalisierte Reise- und Transportkosten. Weiterhin werden dem Stipendiaten eine Wohnung und ein Atelier zur Verfügung gestellt. Das Stipendium ist an das „International Studio and Curatorial Program“ (ISCP) in New York angebunden. Im Anschluss an das Auslandsjahr werden Werke des Künstlers in einem niedersächsischen Kunstverein präsentiert.

Prof. Dr. Annette Tietenberg (Hochschule für Bildende Künste Braunschweig) begründet als Vertreterin der Fachkommission die Auswahl von Malte Bartsch wie folgt: „Malte Bartsch macht Absurditäten und unsichtbare Spannungen wahrnehmbar, die gesellschaftlichen Systemen und Institutionen innewohnen. Dazu bedient er sich der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde, vor allem aber interaktiver Automaten. So entwickelte er 2015 eine ‚Time Machine‘, die auf Knopfdruck Zertifikate ausspuckt, die nicht mehr und nicht weniger verraten, als dass die Akteur*innen zu einer bestimmten Zeit am Ausstellungsort anwesend waren. Zur uneingeschränkten Teilhabe aller an der Feier zum Tag der Deutschen Einheit konstruierte er 2018 einen Feuerwerksautomaten, der über eine Web-App zu bedienen war. Jüngst entwarf er einen Roboter, der darauf spezialisiert ist, Kerzen auf einem Geburtstagskuchen auszupusten. Durch derart absurde Programmierungen stellt Malte Bartsch unter Beweis, dass partizipative Konzepte und Humor in der Kunst keine unüberwindbaren Gegensätze sein müssen.“

Malte Bartsch ist in Braunschweig geboren und aufgewachsen. Nach einem Studium der Humangeografie und Ökonomie begann er 2009 sein Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Bogomir Ecker. 2012 wechselte er an das Institut für Raumexperimente (IFREX) in die Klasse von Olafur Eliasson an die UDK Berlin. Er erlangte dort 2014 den Absolvententitel bei Olafur Eliasson und 2015 den Meisterschülertitel bei Manfred Pernice. Derzeit ist seine Einzelausstellung „Auto Modus 2“ in der Städtischen Galerie Wolfsburg noch bis zum 16. Juni zu sehen.

Bartsch hat für seine Zeit in New York eine konkrete Projektidee: „Meine Werkserie ‚Time Machine‘ besteht aus einer offenen Serie an untereinander kommunizierenden Automaten. Sie sind in Museen, bei Sammlern, in Kunstgalerien als auch an kunstfremden Orten installiert und verhandeln unsere Wahrnehmung zu Zeit, Raum und Interkonnektivität. Mein Ziel ist es in New York drei bis vier weitere ‚Time Machines‘ an Orten, an denen die Zeitwahrnehmung verhandelt wird (z.B. Wall Street), zu installieren und zu dokumentieren.“

Zur Fachjury gehören in diesem Jahr Prof. Dr. Annette Tietenberg (HBK Braunschweig), Prof. Dr. Stephan Berg (Kunstmuseum Bonn), Gerrit Gohlke (Brandenburgischer Kunstverein Potsdam) und René Zechlin (Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen am Rhein).

Presseinformationen

Artikel-Informationen

erstellt am:
05.06.2019

Ansprechpartner/in:
Pressestelle MWK

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibnizufer 9
30169 Hannover
Tel: 0511/120-2599
Fax: 0511/120-2601

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