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Niedersachsen vergibt vier Jahresstipendien an bildende Künstlerinnen und Künstler

Niedersachsens Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler, vergibt in diesem Jahr vier Jahresstipendien an bildende Künstlerinnen und Künstler. Mit dieser Förderung zeichnet das Land Niedersachsen besondere künstlerische Begabung, Leistung und Qualität aus und betont den Stellenwert des Kunststandortes Niedersachsen. Die Jahresstipendien sind mit jeweils 12.000 Euro dotiert. Die Vergabe der Stipendien erfolgt auf Empfehlung der unabhängigen Niedersächsischen Kunstkommission.

„Die Schwerpunkte der Stipendienvergabe liegen in der Förderung qualifizierter Künstlerinnen und Künstler, in der finanziellen Unterstützung ihrer künstlerischen Arbeit und in der Nachwuchsförderung“, so Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler. „Wir stärken die Künstlerinnen und Künstler dabei, ihre Kreativität und ihr Talent weiter zu entfalten und unterstreichen zugleich die Attraktivität des Kunststandorts Niedersachsen. Der Niedersächsischen Kunstkommission danke ich für ihre wertvolle Unterstützung bei der Auswahl unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten. Die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler greifen in ihren Arbeiten innovativ zeitgenössische Themen und Fragestellungen auf.“

Ein Jahresstipendium geht an die in Hannover lebende Künstlerin Anna Eisermann (geb. 1980 in Simferopol, Krim, Ukraine. Sie studierte 1996 bis 2001 bildende Kunst mit dem Schwerpunkt Malerei in Simferopol, Krim/Ukraine, und von 2004 bis 2007 ebenfalls bildende Kunst mit dem Schwerpunkt Malerei an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel, wo sie ihr Diplom bei Prof. Peter Nagel ablegte. Zuletzt zeigte sie ihre Arbeiten 2021 in der 89. Herbstausstellung des Kunstvereins Hannover und 2022 in der städtischen Galerie Kubus in Hannover. Von der zweidimensionalen Malerei kommend, entwickelte Anna Eisermann ihre klassischen Ölgemälde weiter zu dreidimensionalen, textilen Objekten, die mit Körperlichkeit und Abstraktion spielen. Ihre opulenten Skulpturen erinnern an traditionelle Ornamentik von Trachten ebenso wie an überschwängliche Moden der Jetztzeit. Das Stipendium möchte sie nutzen, um freistehende Skulpturen für den öffentlichen Raum zu schaffen, mit denen Themen wie Macht und Unterwerfung, Flucht und Verteidigung sowie Konsum und Lebensstil aufgegriffen werden.

Das zweite Jahresstipendium erhält Takashi Kunimoto (geb. 1980 in Tokio/Japan). Der in Braunschweig lebende Künstler studierte zunächst Soziologie in Tokyo, bevor er von 2016 bis 2021 Freie Kunst mit Schwerpunkt Film an der Hochschule der Bildenden Künste Braunschweig studierte und dort 2022 mit dem Meisterschüler bei Prof. Eli Cortiñas und Prof. Candice Breitz abschloss. Seine Videofilme waren inzwischen auf renommierten Festivals und in bedeutenden Ausstellungen zu sehen. Dazu zählen unter anderem die 68. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen 2022, die Lichtsicht 7 Projektions-Triennale Bad Rothenfelde 2021 und die 89. Herbstausstellung des Kunstvereins Hannover 2021. In seinen Filmen geht es unter anderem um Zeitzeugen von Nuklearkatastrophen, um gesellschaftliche Missstände und Identität. Während seines Stipendiums möchte er einen bereits 2016 begonnen Dokumentarfilm über einen Freund, der in Deutschland auf der Straße lebt, fertigstellen.

Das dritte Jahresstipendium erhält Alexander Mick (geb. 1991 in Angren/Usbekistan). Der in Hannover lebende Künstler hat von 2015 bis 2020 an der Hochschule für Bildende Kunst in Braunschweig studiert und war dort von 2019 bis 2020 Meisterschüler von Prof. Wolfgang Ellenrieder. In verschiedenen grafischen Medien, wie Lithografien, Radierungen, Collagen und Zeichnungen, aber auch gefundenen Bildern und Fotografien entwirft Alexander fiktive Erzählungen und gedankliche Reisen, in denen Fragen nach der eigenen Identität, Zugehörigkeit und Herkunft thematisiert werden. Während seines Stipendiums möchte er neben einem Künstlerbuch auch ein Filmprojekt realisieren, welche auto-biographische Inhalte und Ereignisse aus der Geschichte der sogenannten Wolgadeutschen zu einem erzählerischen Kosmos verbinden.

Ein weiteres Jahresstipendium geht an die in Hannover lebende Künstlerin Lea Schürmann (geb. 1989 in Jever). Die Künstlerin studierte 2013 bis 2019 Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig und schloss ihr Diplom bei Prof. Raimund Kummer ab. Von 2020 bis 2021 war sie wissenschaftliche Volontärin beim Kunstverein Langenhagen. In ihren multimedialen Rauminstallationen, Skulpturen, Zeichnungen und Soundarbeiten thematisiert die Künstlerin unsere Wahrnehmung von Umwelt und Natur. Dabei interessiert sie sich dafür, wie sich unsere Vorstellungen von Realität verändern. Ihr Stipendium möchte sie dazu nutzen, Ausstellungsprojekte für die Kestner Gesellschaft in Hannover und die A&O Kunsthalle in Leipzig vorzubereiten, für die sie interaktive Installationen entwirft, in denen die Klimakrise und unser Verhältnis von Natur und Technik verhandelt werden.

Die Mitglieder der Niedersächsischen Kunstkommission sind:

  • Dr. Holger Broeker, Kunstmuseum Wolfsburg
  • Sergey Harutoonian, Kunstverein Hannover
  • Dr. Burkhard Krüger, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig
  • Prof. Dr. Astrid Mania (Vorsitzende), Professorin für Kunstkritik und Kunstgeschichte der Moderne, Hochschule für bildende Künste Hamburg
  • Prof. Dr. Bärbel Schlüter, Professorin für Bildhauerei/Kunst im öffentlichen Raum, Fachbereich Kunst/Kunstpädagogik, Universität Osnabrück

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Artikel-Informationen

erstellt am:
12.04.2022

Nds. Ministerium für Wissenschaft und Kultur
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Tel: 0511/120-2599
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