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Aktuelle Stipendiatinnen und Stipendiaten im Bereich Literatur

Literaturstipendien 2023

Jahresstipendium

Das Jahresstipendium geht an Anja Kampmann aus Leipzig und ist mit 14.000 Euro dotiert.

Anja Kampmann studierte an der Universität Leipzig und am Deutschen Literaturinstitut. Sie arbeitet als freie Autorin und lebt in Leipzig. 2018 erschien ihr Roman "Wie hoch die Wasser steigen" im Hanser Verlag. Der Roman wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse und den Deutschen Buchpreis nominiert und in verschiedene Sprachen übersetzt.

Anja Kampmanns Romanprojekt „Der Keiler“ erzeugt eine eigentümliche Dunkelheit, aus der Gesichter und Nöte der Anhänger der Arbeiterklasse in Hamburg Altona, Anfang der 1930er Jahre magisch entrückt hervorleuchten. Aus der Perspektive einer jungen Frau und durch die Augen eines Wildschweins wird von der Machtübernahme der Nationalsozialisten erzählt. Die vermeintlich direkte Sprache des Arbeitermilieus, die das Plattdeutsche sehr bewusst nutzt, verformt diese viel erzählte historische Episode zu einem surrealen Drama mit ganz neuen Blickachsen.

Das Jahresstipendium des Landes soll es Anja Kampmann ermöglichen, ausführlich zu recherchieren und an der herausfordernden Form ihres Textes zu arbeiten.


Kinder- und Jugendbuchstipendium

Anja Frisch aus Berlin erhält das Kinder- und Jugendbuchstipendium in Höhe von 8.000 Euro für den Roman „Mein Sommer als Gespenst“.

Anja Frisch thematisiert in ihrem Jugendroman "Mein Sommer als Gespenst" das Thema Abschied. Wie kann man sich im Nachhinein von einem geliebten Menschen verabschieden? Wie geht das? Wie sich versöhnen? Anhand der unterschiedlichen Lebensläufe von Elif und Malle macht Anja Frisch ein zentrales menschliches Thema für Jugendliche zugänglich. Die Sprache überzeugt durch einen humorvollen und lakonischen Tonfall. Das Ausbrechen aus der gewohnten Welt (die Mutter will Malle angeblich loswerden) führt zu einer geheimen Existenz als 'Gespenst' im Leben der anderen, die neue Optionen für beide Mädchen eröffnet.
Das Arbeitsstipendium soll dazu beitragen, diesen Roman fertigzustellen.

Übersetzungsstipendium

Mit dem Übersetzungsstipendium in Höhe von 7.800 Euro unterstützt das Land Niedersachsen in 2023 die Arbeit von Christiane Kayser für die Übersetzung des Romans „Un Homme Sans Titre“ (Ein Mann ohne Titel) von Xavier Le Clerc vom Französischen ins Deutsche.

Le Clerc zeichnet den Lebensweg seines Vaters nach: Er erzählt vom Aufwachsen in elenden Verhältnissen in Algerien, der Emigration nach Nordfrankreich und dem harten Leben als Arbeiter und Vater von neun Kindern. Die literarisch anspruchsvolle Stimme Xavier Le Clercs ebenso wie die im Roman verwobene Algerienreportage von Albert Camus aus dem Jahr 1939 erfordern von der ausgewiesenen Übersetzerin frankophoner Autoren mit afrikanischen Wurzeln ein intensives Nachempfinden fremder Lebenswelten und großes sprachliches Feingefühl.

Arbeitsstipendien

Die Literaturkommission hat drei Arbeitsstipendiatinnen und -stipendiaten vorgeschlagen, die in Niedersachsen leben oder mit dem Land verbunden sind. Die Autorinnen und Autoren sollen in ihrer Arbeit und bei der Fertigstellung ihrer Werke unterstützt werden.

Jehona Kicaj aus Hannover, Rabea Edel aus Berlin und Alexander Krützfeldt aus Verden erhalten in diesem Jahr ein Arbeitsstipendium von jeweils 5.000 Euro.


Presseinformation Literaturstipendien 2023

  Presseinformation Literaturstipendien 2023

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